Krach nach dem HSG-Sieg

handball Nach dem 29:23-Sieg über die SGWallau brodelt es zwischen Manager und Trainer. Eklat auf der Pressekonferenz.

Die HSG Düsseldorf ist Tabellenzweiter der 2. Handball-Bundesliga, aber es brodelt gewaltig zwischen Manager Frank Flatten und Trainer Georgi Sviridenko. Es war eine denkwürdige Pressekonferenz nach dem 29:23 (13:14)-Sieg der HSG über die SG Wallau. Quasi ohne Not brachte ein Statement des Trainers das Fass zum Überlaufen. "Du redest dich hier um Kopf und Kragen", giftete der Manager den Trainer an. Die von Flatten geforderte Entschuldigung blieb aus und Sviridenko im weiteren Verlauf der PK stumm. "Ich hoffe, dass wir die Geschichte aus der Welt räumen können. Es wird noch ein Gespräch geben", sagte Sviridenko hinterher. Die Antwort auf die WZ-Frage, "warum hat Frantisek Sulc nur vier Minuten gespielt?" war der Auslöser. Der Torjäger sei verletzt gewesen, sagte Sviridenko. Dass man einen verletzten Spieler unter der Woche zum Nationalteam geschickt habe, wollte Flatten nicht dulden, darüber sei noch zu sprechen. Sulc selbst hatte am Vortag das HSG-Abschlusstraining wegen einer alten Sprunggelenks-Blessur mit einer Bandage absolviert.

Der Grund für das schlechte Verhältnis zwischen Trainer und Manager scheint tiefer zu liegen. Die Mannschaft spielt nicht so stabil, wie man es sich vorgestellt hatte. Nach der peinlichen 29:33-Niederlage der HSG in Delitzsch eine Woche zuvor hatte Flatten Gespräche mit den Spielern angekündigt. Da fünf Nationalspieler (Sulc, Fölser, Novickis, Asgeirsson, Kurchev) sowie Trainer Sviridenko vergangene Woche international im Einsatz waren und nicht in Düsseldorf trainierten, war dies nicht möglich.

"Zu Saisonbeginn waren wir der klare Aufstiegsfavorit, jetzt sind wir nur noch einer von mehreren Anwärtern", sagte Frank Flatten. Darin liegt Wahrheit. Denn das Team von Trainer Georgi Sviridenko ist inzwischen vom Bergischen HC überflügelt worden. Die Spielgemeinschaft Wuppertal/Solingen (15:3 Punkte) ist der HSG (13:3) als Spitzenreiter um einen Schritt voraus und feierte mit 33:19 in Erlangen den höchsten Saisonsieg. "Wir müssen aufsteigen. Nur das zählt", hatte Manager Flatten unter der Woche gesagt. Das Ziel ist in Gefahr geraten und die Kritik der Vereinsführung offensichtlich.

Wieder einmal spielte die HSG gestern anfangs mäßig und lag schnell zurück (2:7). Erst nach einer Auszeit von Sviridenko fing sich das Team und glich nach 38Minuten (17:17) aus. Danach spielte der Favorit gegen Wallau den gewohnten Part, ohne aber über 60Minuten überzeugen zu können. In Torhüter Matthias Puhle (22 Paraden) und dem fünffachen Torschützen Robert Heinrichs hatte die HSG die besten Spieler. Das rückte gestern in den Hintergrund und machte deutlich, welcher Druck auf der HSG lastet. Die Auswärtspartie am Freitag in Ortenau, wird zeigen wohin der Weg führt. mit oder ohne Sviridenko.

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