HSG will ein erstes Zeichen setzen

Der Aufstiegsfavorit der 2. Liga Süd kann sich gegen den Neuling aus Erlangen keine Schwäche zum Saisonauftakt leisten.

Düsseldorf. Wenn der Manager sagt, dass er bis zur Winterpause Planungssicherheit haben möchte, ist dies ein klarer Auftrag an die Mannschaft. Handball-Zweitligist HSG Düsseldorf geht als eindeutiger Aufstiegsfavorit in die am Sonntag beginnende Spielzeit der 2.Handball-Bundesliga Gruppe Süd. "Eine Tendenz, ob wir mit dem Aufstieg in die Bundesliga planen können, wäre kurz vor Jahresende sehr hilfreich", meinte Frank Flatten, der Manager der HSG. "Denn dann könnte man sowohl bei der Spielersuche als auch bei der Werbung für neue Sponsoren viel früher beginnen."

Doch bis dahin fließt noch viel Wasser den Rhein hinunter, einige schwere Heim- und Auswärtsaufgaben erwarten die Mannschaft um Kapitän Patrick Fölser bis dahin. Denn die Vorbereitung ist alles andere als ideal verlaufen. Wenn der HC Erlangen am Sonntag (16 Uhr) in der Mehrzweckhalle in Reisholz empfangen wird, muss in Frantisec Sulc wohl aber nur noch ein wichtiger Spieler zuschauen.

Die Verletzungen aller anderen Spieler sind so weit ausgeheilt, das Risiko auch den Halblinken aus der Slowakei einzusetzen, ist Trainer Georgi Sviridenko mit Blick auf die nächsten Wochen einfach zu groß. "Die Mannschaft ist so sehr zusammengerückt, dass die Jungs das auch ohne Sulc schaffen."

Insgesamt wird die 2. Liga Süd nicht ganz so stark eingeschätzt wie im vergangenen Jahr. Die HSG ist der klare Favorit. "Da liegt natürlich auch die Gefahr, manche Spiele auf die leichte Schulter zu nehmen", sagt Flatten und denkt zurück. "Doch die Mannschaft ist viel gefestigter und lässt sich nicht mehr so schnell nervös machen. Deshalb mache ich mir in dieser Hinsicht weniger Sorgen." Was auf mögliche Verletzungen nicht zutrifft. Denn längere Ausfallzeiten von wichtigen Spielern sollte es möglichst nicht geben.

"Wir sind bewusst dieses Risiko eingegangen und haben Klasse statt Masse verpflichtet", erklärt der Manager. "Wir können allerdings im Notfall nicht nachrüsten." Obwohl die Vorverkaufszahlen für das Spiel mit 1700 verkauften Karten sehr gut sind, steht auch noch das Defizit aus dem vergangenen Jahr.

Es sei zwar schön, dass die Spieler sich nicht zu schade seien, zum Beispiel in Schulen und Kindergärten Werbung für den Liga-Auftakt zu machen, meint Flatten, aber es gibt in der Liga keine zugkräftigen Mannschaften. Deshalb kommt gerade dem ersten Spiel eine besondere Bedeutung zu. Wenn die Stimmung in der Halle und die Leistung der Mannschaft stimmt, ist das die beste Werbung für die Saison.

Doch der Trainer warnt. Gerade jetzt dürfen wir den Gegner nicht unterschätzen", so Sviridenko, der im HC Erlangen eine kämpferisch sehr starke Mannschaft sieht. "Die Franken spielen Tempohandball mit einer offensiven 5:1-Deckung."

Seiner eigenen Mannschaft fehlen durch die holprige Vorbereitung noch Abstimmung, und sie ist noch längst nicht eingespielt. "Aber wir können die mannschaftliche Geschlossenheit dagegensetzten", sagt der HSG-Trainer, der meint, er würde nicht mehr Druck fühlen als in der vergangenen Saison. Aber auch ihn würde eine positive Tendenz bis Weihnachten deutlich beruhigen.

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