HSG siegt, hört Schierle auf?

Absteiger gewinnt in Dormagen mit 35:32. Der Präsident denkt über seinen Rücktritt nach.

Düsseldorf. Um 18.02 Uhr war das Kapitel Handball-Bundesliga am Samstag für die HSG Düsseldorf endgültig beendet. Der Abschied aus der höchsten deutschen Spielklasse stand trotz des 35:32 (16:14)-Sieges beim TSV Dormagen schon seit einer Woche fest.

Die Mannschaft von Trainer Ronny Rogwaska bot im Beisein von HSG-Boss Erwin Schierle zum Abschluss eine engagierte Leistung gegen den Drittletzten. Dormagen dürfte es allerdings in dieser Verfassung in der Relegation gegen den TV Emsdetten sehr schwer haben.

Erwin Schierle selbst denkt darüber nach, ob er das Amt als HSG-Präsident niederlegt. "Wir werden alles in Ruhe überlegen und im Juli darüber entscheiden. Wir brauchen Neuwahlen und junge Kräfte in der Führungsetage", so Schierle. "Zunächst ist wichtig, dass wir für die kommende Saison eine starke Mannschaft für die zweite Liga zusammenstellen", sagt der Stahlrohr-Fabrikant, der den Klub weiter als Sponsor unterstützen wird.

Teil eins des Umbruchs in der Mannschaft ist bei der HSG bereits vollzogen. Fünf Spieler haben den Verein mit dem Saisonende verlassen. Frank Berblinger wechselt in die dritte Liga zum TuS Wermelskirchen, bei dem auch sein ehemaliger HSG-Kumpel Robert Heinrichs spielt.

"Nachdem ich bei der HSG keinen Vertrag mehr bekommen habe, aber unbedingt mit meiner Familie in der Region bleiben wollte, habe ich mich für Wermelskirchen entschieden", sagt Berblinger. Frantisek Sulc, der gegen Dormagen mit zehn Treffern überragte, zieht es nach Ungarn. "Ich habe bei Pick Szeged für zwei Jahre unterschrieben. Dort kann ich in der Champions League spielen. Ich wollte aus persönlichen Gründen zurück in die Nähe meiner Familie", sagt Sulc.

Abwehrspezialist Max Ramota soll dagegen bei der HSG Aufgaben übernehmen, der langzeitverletzte Andrej Kurchev ist noch ohne neuen Verein, und der Isländer Sturla Asgeirsson kehrt in seine Heimat zurück.

Nach den zuletzt gezeigten Leistungen wird Bostjan Hribar keinen neuen Vertrag mehr erhalten. Linksaußen Marcel Wernicke wurde von Manager Frank Flatten hingegen nahe gelegt, sich trotz laufenden Kontrakts einen neuen Klub zu suchen.

Gegen Dormagen bot die HSG nach verschlafenem Beginn und einem 3:8-Rückstand eine gute Vorstellung und lag danach mit 10:8 in Führung. Allen voran Frantisek Sulc, Spielmacher Andrej Kogut (7 Tore) und Florian von Gruchalla (6). Dem 20-jährigen Rechtsaußen sowie dem 21-jährigen Kreisläufer Max Weiß wurde von HSG-Präsident Erwin Schierle ein großer Schritt nach vorne attestiert.

"Beide haben sich in dieser Saison sehr gut entwickelt. Seitdem Ronny Rogawska Trainer ist, sind sie richtig aufgeblüht. An beiden werden wir in Zukunft noch viel Spaß haben", so Schierle.

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