HSG lässt einen Punkt liegen

In Aue reicht es nur zu einem 27:27. Nach der Roten Karte von Fölser verliert der Spitzenreiter in der Defensive die Orndung.

Düsseldorf. Freunde von "Fernreisen" werden die Zweitliga-Handballer der HSG Düsseldorf in dieser Saison wohl nicht mehr. Nach Punktverlusten in Delitzsch (29:33), Bittenfeld (24:24) und Erlangen (30:30) ließ der designierte Aufsteiger beim EHV Aue ebenfalls einen Zähler liegen und musste sich mit einem 27:27 (12:14) zufrieden geben. Trotzdem wächst der Abstand auf die Verfolger, denn der Bergische HC patzte zuhause gegen Eisenach. Nun beträgt das Polster elf Punkte.

Als Marcel Wernicke die Düsseldorfer nach 41 Minuten mit 19:15 in Führung warf, glaubten nicht wenige der 1450 Zuschauer in der Lößnitzer Erzgebirgshalle bereits an eine Vorentscheidung. Doch auch durch sechs Minuten ohne Torerfolg und den hohen Rückstand ließ sich der heimstarke EHV, der erst zwei Niederlagen in eigener Halle kassiert hatte, nicht aus der Fassung bringen.

Für die Gäste kam erschwerend hinzu, dass sie in der Deckung zur Improvisation verdammt waren. Max Ramota hatte nach drei gezogenen Weisheitszähnen am Donnerstag die Reise nach Sachsen gar nicht erst angetreten, und ab der 26. Minute musste die HSG auch noch ohne Abwehrchef Patrick Fölser auskommen, der vom völlig überforderten Schiedsrichtergespann überraschend die Rote Karte gesehen hatte. Für "Paco" rutschte Andrej Kurtschew in den Mittelblock, und der mühte sich mit Robert Heinrichs um Ordnung in der Defensive.

Mitte der zweiten Hälfte nur noch mit bescheidenem Erfolg: Aue kämpfte sich Tor um Tor heran, und als der Japaner Shinnosuke Uematsu in Minute 55 zum 24:24 ausglich, glich die Halle einem Tollhaus. Letztlich verdienten sich die Gastgeber das Remis durch ihre großartige Moral. "Die Rote Karte hat uns sehr weh getan", sagte Georgi Swiridenko. "Uns fehlten am Ende die Alternativen und die Kraft."

HSG-Manager Frank Flatten kündigte unterdessen an, die Gespräche zur Trainerfrage gemeinsam mit Präsident Erwin Schierle in dieser Woche zu forcieren. Unwahrscheinlich erscheint die Verpflichtung der beiden Rhein-Neckar Löwen Sergej Harbok und Daniel Buday (derzeit ausgeliehen an Schaffhausen), die zuletzt ins Gespräch gebracht wurden, mit dem klammen HSG-Geldbeutel aber nicht finanzierbar sind. "Es hat weder mit den Spielern noch mit Löwen-Manager Thorsten Storm darüber Gespräche gegeben", so Flatten.

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