HSG freut sich aufs Spitzenspiel

Der Verfolger Bergischer HC möchte den Spitzenreiter am Sonntag im Castello zum Stolpern bringen.

Düsseldorf. Der Düsseldorfer Süden soll am Sonntag im Handballfieber sein. Auf die HSG Düsseldorf und den Bergischen HC wartet in der 2.Handball-Bundesliga das Spiel des Jahres, wenn der Spitzenreiter auf den Verfolger trifft. "Dieses Spiel ist etwas Besonderes, auch wenn es nur um zwei Punkte geht. Wir werden alles daran setzen, um den Zuschauern tollen Sport zu bieten", sagt HSG-Kapitän Patrick Fölser. Den fordert Vereinschef Erwin Schierle umso vehementer. "Ich hoffe nicht, dass es von uns wieder so ein Gurkenspiel wie zuletzt im Castello gibt. Wir wollen Werbung für den Handball-Sport in der Region machen." Die Kulisse wird schon einmal erstklassig sein. Über 2000Karten wurden bereits im Vorverkauf abgesetzt. "Wir wollen die Marke aus der vergangenen Saison knacken, als gegen Dormagen 2800 Zuschauer kamen", sagt Manager Frank Flatten, der ein heiß umkämpftes Spiel erwartet. Denn der zweite Platz, auf dem der Bergische HC momentan liegt, hat seit Donnerstag an Bedeutung gewonnen.

Nach der jüngsten Insolvenz von Nordhorn hat Bundesliga-Geschäftsführer Frank Bohmann angekündigt, dass nun der zweite Aufsteiger ins Oberhaus im Duell der beiden Zweitliga-Zweiten ermittelt wird. Ein Sieg ist für den BergischenHC damit doppelt wichtig. Das Hinspiel endete im Oktober 26:26. "Ich schaue nur noch nach vorne und nicht mehr zurück. Wir haben uns in den vergangenen sechs Monaten sehr gut entwickelt", sagt HSG-Trainer Georgi Swiridenko. "Wir sind als Mannschaft gewachsen." Die Vorbereitung auf das rheinisch-bergische Derby läuft bei den Düsseldorfern indessen ganz normal ab. "Wir haben nichts besonderes geplant. Wir konzentrieren uns auf unser Spiel und wollen uns nicht ablenken lassen." Personell muss Swiridenko am Sonntag weiter auf Philipp Pöter (Adduktoren) verzichten. Der 46-jährige Weißrusse wirkte vor dem Derby angespannt. Eigentlich könnte Swiridenko bei acht Punkten Vorsprung der HSG lockerer sein, aber seine unklare Vertrags-Situation scheint ihn zu belasten. Ein Bekenntnis zum Trainer gab es von Manager Frank Flatten noch nicht.

Nachdem Swiridenko jüngst in Verbindung mit Liga-Konkurrent HSC Coburg gebracht wurde, keimen allmählich auch in Sachen mögliche Trainernachfolge bei der HSG die ersten Gerüchte auf. Ein Kandidat wäre Goran Suton, der momentan noch in Diensten des insolventen Zweitligisten HR Ortenau steht. Der gebürtige Jugoslawe bestätigte lukrative Angebote aus der ersten Liga. "Ich werde keine Namen nennen, aber ich möchte im Sommer den Verein verlassen." Die Zahl der Erstliga-Teams, die zur Zeit auf Trainersuche sind, ist gering. Auf Anfrage unserer Zeitung, ob der 40-Jährige in Verhandlungen mit dem designierten Aufsteiger aus Düsseldorf stehe, antwortete Suton knapp: "Nein, noch nicht." Außer Frage steht indes, dass er nach dem Düsseldorfer Abstieg aus der Bundesliga 2007 Mitbewerber von Swiridenko auf den Trainerposten bei den Blau-Gelben war, Manager Frank Flatten also durchaus noch im Gedächtnis sein dürfte. Mit einem Derbysieg gegen den BHC könnte Swiridenko ohne Zweifel ein weiteres Argument für eine Vertragsverlängerung liefern.

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