HSG fordert Geld aus Essen

Die verlorene Relegation 2008 wird ein Nachspiel haben.

Düsseldorf. In zwei Spielen hatte der TuSEM Essen in der Relegation des vergangenen Jahres alle Aufstiegs-Ambitionen der HSG Düsseldorf für die erste Handball-Bundesliga beendet. Es war eine Demonstration einer haushoch überlegenen Mannschaft, souverän mit 31:20 und 29:28 siegte Essen und realisierte den Klassenerhalt.

Dass bei dem Traditionsklub aus Essen schon damals dunkle Wolken aufgezogen waren, ist mittlerweile offenkundig. Während der TuSEM in der laufenden Saison finanziell insolvent auch sportlich vor einem Scherbenhaufen steht, hat Düsseldorf den sportlichen Aufstieg realisiert.

Die Relegationsrunde 2008 könnte nun aber ein Nachspiel haben, denn die HSG Düsseldorf hat fast ein Jahr später einen Rechtsanwalt eingeschaltet. "TuSEM hätte zum Zeitpunkt der Relegation eigentlich keine Mannschaft mehr gehabt. Wir hätten aufsteigen müssen, unsere Forderung ist berechtigt. Gelder aus Essen haben wir in unseren Etat nicht eingerechnet", sagte am Dienstag HSG-Manager Frank Flatten.

Dabei gehe es um einen "sechsstelligen Betrag", der sich aus entgangenen Fernsehgeldern und fehlenden Zuschauereinnahmen zusammensetzt. Allerdings ist es nahezu unmöglich, von dem insolventen Klub Geld zu erhalten, deshalb werden die Forderungen der HSG auch an die Gesellschafter Horst-Gerhard Edelmeier und Manfred Radachowski gerichtet.

Flatten kommt auf 1,36 Millionen Euro, mit denen TuSEM laut Bericht des Insolvenzverwalters in der Kreide stehen soll. "Wenn das so ist, fühle ich mich verschaukelt. Zur Lizensierung der Essener möchte ich mich nicht äußern. Aber ich musste im Sinne der HSG Düsseldorf handeln, sonst würde ich mich selbst schadensersatzpflichtig machen", so Flatten. "Wir haben seit kurzem von den Vorfällen in Essen Kenntnis. Bei uns läuft die Finanzierung einer Mannschaft anders. Wir geben nur das Geld aus, dass wir zu Verfügung haben."

Wie vor drei Jahren, als Michael Haaß während der Saison aus finanzielle Gründen zu den Rhein Neckar Löwen transferiert wurde. Die HSG Düsseldorf erhielt 130000 Euro. Momentan "bastelt" Flatten an der HSG-Mannschaft für die kommende Saison. "Wir haben unsere Hausaufgaben gemacht. In den nächsten zwei Wochen werden wir neue Spieler vorstellen."

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