HSG droht der freie Fall

Der Handball-Zweitligist steckt in ernsten finanziellen Schwierigkeiten und muss deshalb Spieler abgeben.

Düsseldorf. Die wirtschaftliche Lage bei der HSG Düsseldorf ist prekär. Der Abgang von Kreisläufer Maximilian Weiß zum Bergischen HC hat wohl den Ausverkauf eingeläutet, um eine drohende Insolvenz zu vermeiden. Frank Flatten wählte klare Worte. „Wir haben für einige Spieler Anfragen, die werden wir abarbeiten“, sagte der Manager und Präsident des Handball-Zweitligisten. „Wir befinden uns in einer Konsolidierungsphase. Es ist besser zwei oder drei Schritte zurückzugehen.“

Dabei hatte der Klub trotz der Verjüngung des Kaders vor der Saison noch investiert und in Alexander Auerbach, Mathias Lenz und Ernir Arnarson drei starke und nicht gerade preiswerte Spieler verpflichtet. Immerhin steht Daniel Stephan, der seinen laufenden Vertrag vor der Saison aufgelöst hat, als Sportdirektor nicht mehr auf der Gehaltsliste.

Obwohl der Etat für die laufende Saison um 600 000 Euro im Vergleich zur Spielzeit 2010/2011 zurückgefahren wurde, ist die wirtschaftliche Schieflage immens. Die Stadtsparkasse Düsseldorf als ehemaliger Hauptsponsor hat ihren Zuschuss auf ein Drittel heruntergefahren, andere Geldgeber haben ihr Engagement beendet. Die Zuschauerzahlen sind zudem in den Keller gerutscht, gegen Nordhorn kamen nicht einmal 700 Besucher. Das Pokalheimspiel gegen den Erstligisten TuS N-Lübbecke wollten nur 345 Fans sehen. Statt einer satten Einnahme war es ein Zuschussgeschäft für die HSG.

Den Zweitligisten sollen momentan Schulden in Höhe von 500 000 Euro drücken. Die HSG Düsseldorf steckt in einem Teufelskreis, weil auch der sportliche Erfolg bislang ausbleibt. Die Mannschaft liegt mit 9:19 Punkten auf Platz 17, das ist Abstiegskampf pur. „Wir hoffen jetzt auf ein deutliches Signal aus Düsseldorf und das die mündlichen Zusagen erfüllt werden“, sagt Flatten, ohne konkret zu werden.

In erster Linie will man die Saison wirtschaftlich überstehen, darum wurde in Maximilian Weiß auch ein teurer Akteur abgegeben. Der ehemalige Junioren-Nationalspieler (23) ist abwehrstark und war der beste Feld-Torschütze im Team.

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