Flensburg ist der Favorit

Aber die HSG sieht trotzdem eine Chance mit bewährter Abwehrarbeit und besserer Wurfquote.

Düsseldorf. Erst Donnerstag um halb fünf Uhr morgens ist Goran Suton zu Bett gegangen. Schlafen konnte er trotzdem nicht. Das lag nicht so sehr an der langen Busfahrt zurück von Erlangen nach Düsseldorf, sondern mehr an der Leistung und dem Ergebnis (28:32) seiner Mannschaft im Handball-Pokalspiel beim Zweitligisten aus Süddeutschland.

"Das Ausscheiden war ein Rückschlag auf unserem Weg", erklärt der Trainer der HSG Düsseldorf, der nur drei Tage Zeit hat, um seine Spieler für das zweite Bundesliga-Heimspiel gegen die SG Flensburg-Handewitt wieder aufzubauen.

Andererseits haben seine Spieler gegen den großen Favoriten aus dem hohen Norden die Chance zur Wiedergutmachung. "Die Rollen sind jedenfalls klar verteilt", sagt Suton, der im Videostudium am Donnerstag nicht mehr zurückblicken wollte, sondern nur Szenen von der SG Handewitt zeigte.

"In Lemgo sind wir zunächst nicht ernst genommen worden", sagt Manager Frank Flatten zur 21:26-Niederlage in Ostwestfalen vor sechs Tagen. "Hinterher hat man uns gratuliert und gesagt, wir wären ein Team auf Augenhöhe gewesen."

Vor allem in der Defensive läuft es sehr gut bei der HSG. "Das war auch unser primäres Augenmerk in der Vorbereitung und im Training der vergangenen Wochen", sagt Suton.

"Wir haben zwei stabile Abwehrreihen." Im Angriff dagegen müsse man die Verantwortung besser auf mehrere Schultern verteilen und druckvoller spielen. "Das ist dann der nächste Schritt, um Spiele wie in Lemgo nicht durch die schwache Wurfquote in der Schlussphase zu verlieren", sagt der HSG-Trainer. "Ich sehe bei allen Spielern noch Potenzial."

Zunächst ist Suton aber als Psycholge gefragt. Er will seine Spieler ebenso wenig zu sehr in Schutz nehmen, als auch mit übermäßiger Kritik belasten. "Wenn dann mal der erste Sieg unter Dach und Fach ist, erübrigt sich das dann." Deshalb wäre ein Sensationssieg gegen Flensburg auch deswegen eine "Supersache".

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