Eine weitere bittere Pleite kann sich die HSG nicht leisten

Der Bundesliga-Vorletzte muss in Berlin um jeden Ball kämpfen.

Düsseldorf. Ein wenig Symbolcharakter hatte der Anlass schon, zu dem sich die Spieler und der Trainerstab der HSG Düsseldorf am Donnerstag um 10 Uhr im Reisholzer Castello einfanden. Der Handball-Bundesligist wurde gemustert und vermessen.

Der neue Anzug soll passen. Vor dem nächsten Auswärtsspiel bei den Füchsen Berlin am Sonntag bezieht Trainer Goran Suton diese Vorgabe aber nicht nur auf die komplett neue Abend-Gaderobe, die der neue Anzug-Ausstatter dem Aufsteiger spendiert, sondern auch auf die Art und Weise, wie sich sein Team in Berlin präsentieren soll.

"Für uns geht es darum, eine Einstellung zu zeigen, die schon als Grundlage für das Spiel gegen Hannover dient", sagt Suton. Denn mehr Einsatz und Kampf werden schon vonnöten sein, wollen die HSG-Handballer das Spielfeld der Berliner Max-Schmeling-Halle nicht wieder mit leeren Händen und gesenkten Köpfen verlassen.

Dabei spielt es dem Kroaten nicht eben in die Karten, dass sich Torhüter Almantas Savonis gerade erst wieder ins Krankenlazarett verabschiedet hat. Der zweite Mann im Kasten hat sich am Mittelfinger der linken Hand verletzt. "Damit fällt Alma für das Spiel in Berlin definitiv aus", so Suton. "Ich hoffe aber, dass er gegen Hannover wieder fit ist."

Zwar lieferte sein Positionskollege Matthias Puhle zuletzt als einziger Spieler seines Teams eine einwandfreie bis sehr gute Leistung ab. Mit Ivan Zoubkoff als vorübergehende Nummer zwei geht der Bundesligist aber definitiv geschwächt in die Partie, denn der Franzose konnte bisher bei seinen Kurzeinsätzen nicht überzeugen.

Die größte Baustelle befindet sich aber nach wie vor an anderer Stelle. Bei der herben 21:29-Pleite gegen Magdeburg übertrafen sich die Düsseldorfer Angreifer gegenseitig in ihrer Harmlosigkeit und bewiesen wenig Spielwitz und Beweglichkeit. Ein Defizit, das Suton schnell beheben sollte, um mit seinem Team nicht vollends in die Krise zu schlittern. Spätestens gegen Hannover-Burgdorf ist ein Sieg Pflicht.

Was die Berliner mit ihren neuen Spieler um Silvio Heinevetter und Torsten Laen zu leisten imstande sind, konnte man bereits bei der Düsseldorfer Saisoneröffnung begutachten, die die HSG trotz ansprechener Leistung mit 30:33 verloren hatte. Nach dem ersten Heimsieg beim 32:24 über Hannover haben die Füchse Rückenwind.

Auch ein Grund dafür, dass Suton sagt: "Berlin ist klarer Favorit." Was allerdings nicht bedeuten soll, dass das Spiel nicht auch eine Chance birgt. Denn Selbstvertrauen und lobende Worte ließen sich auch bei einer Niederlage ernten. Wenn die HSG endlich wieder anders auftritt. Dann könnte der Anzug spätestens beim nächsten Heimspiel passen.

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