„Die Episode“ Björn Navarin ist zu Ende

HSG Düsseldorf löst den Vertrag mit dem Torjäger auf.

Düsseldorf. Bei den Trainingseinheiten der HSG Düsseldorf in der Reisholzer Halle trabte Björn Navarin vergangene Woche meistens am Spielfeldrand hin und her. "Ich halte mich fit, bis ich einen neuen Verein gefunden habe", sagte der 31-Jährige lapidar, mehr nicht. Von einem Auflösungsvertrag, den er bei der HSG unterzeichnet haben sollte, war die Rede. Dabei zeichnete sich um den ehemals besten deutschen Torschützen der Handball-Bundesliga (2004/2005: 247 Treffer, davon 89 Siebenmeter für Pfullingen) schon in der vergangenen Saison ein Drama ab. Navarin war lange verletzt, danach kam er nicht mehr in Tritt und brachte es auf für ihn indiskutable 48 Tore. Manager Frank Flatten und die HSG wollten den ehemaligen Wunschkandidaten nach dem Abstieg loswerden, der bis 2008 laufende Vertrag sollte im Juni 2007 aufgelöst werden, was sich aber bis gestern hinauszögerte. Eigentlich hatte Björn Navarin bei Salamander Stuttgart unterschrieben, aber noch vor dem Trainingsbeginn meldete der Zweitligist Insolvenz an und zog die Mannschaft zurück. Navarin stand auf der Straße, zumindest fast, denn sein Vertrag bei der HSG hatte nach Vereinsangaben noch Bestand, und er durfte rein rechtlich bei den Trainingseinheiten in der Halle sein. War er auch, wurde aber vom Training ausgegrenzt. Zum ersten Trainingslager nach Kastelaun fuhr er mit, spielte aber nicht. Als zu schwach befunden, sollte er in der HSG II (Oberliga) mittrainieren. "Zur Personalie Björn Navarin sage ich nichts. Das ist nicht meine Aufgabe", wiegelte HSG-Trainer Georgi Sviridenko vergangene Woche ab.

Der Zweitliga-Absteiger muss nun eine Abfindung bezahlen

"Das ist nun schon das zweite Mal, dass die HSG Düsseldorf nach der Insolvenz von Pfullingen vor einem Jahr die Zeche für andere Vereine tragen sollte. Für den Verein und mich ist die Episode Navarin nun beendet", so HSG-Manager Frank Flatten. Der Auflösungsvertrag mit dem ehemaligen Torjäger, der in seiner Karrierre mehr als 1000 Bundesligatreffer erzielt hat, sieht vor, dass die HSG nun eine Abfindung von mehreren Monatsgehältern zahlt. "Das passt eigentlich nicht in unser Budget, war aber nicht zu umgehen", sagt Flatten.

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