Fußball Neuzugang legt los wie die Feuerwehr

Stürmer Nico Stracke trifft beim Rather SV in den Vorbereitungsspielen fast nach Belieben.

 Nico Stracke soll die Rather Offensive verstärken.

Nico Stracke soll die Rather Offensive verstärken.

Foto: RP/Daniel Mertens

Er trifft wie am Fließband – ­Nico Stracke entpuppt sich beim Fußball-Landesligisten Rather SV in der Vorbereitung als echter Torjäger. In diesem Sommer wechselte der 22-Jährige vom Bezirksligisten TSV Eller nach Rath. Eigentlich war Stracke als Perspektivspieler vorgesehen, doch mit seiner aktuellen Torquote dürfte er seinen Trainer Andreas Kusel ins Grübeln bringen, ob der Stürmer nicht schon direkt ein Mann für die erste Elf sein könnte. Mit acht Toren in den ersten vier Testspielen machte der Zugang bisher jedenfalls beste Werbung für sich.

Auf den aufstrebenden Goalgetter, im vergangenen Jahr erzielte er 14 Tore in 19 Bezirksliga-Spielen für Eller, wurde der Rather SV im direkten Duell aufmerksam: Im Kreispokal beim 3:0-Erfolg des RSV sowie in einem Freundschaftsspiel (das Eller mit 3:2 gewann) kreuzten sich die Wege. Kusels Interesse war geweckt, und der Trainer lud den Spieler zu einem Gespräch ein. „Er hat mir fast eine Stunde lang seine Spielphilosophie und das Trainingskonzept vorgestellt“, erinnert sich Stracke. Klar wurde: „Es fehlte jemand, der vorne Kopf und Fuß hinhält.“ Und so wechselte der gebürtige Düsseldorfer, der heute in Flingern wohnt, zum ­Rather SV. „Der RSV ist ein sehr familiärer Verein, alle sind eng beieinander, zugleich hat man aber große Ambitionen“, so Stracke. Seine ersten Ziele klingen bescheiden: „Ich möchte mich in der Mannschaft etablieren, Erfahrung sammeln und so viele Spiele wie möglich absolvieren, am liebsten eine zweistellige Zahl.“ Eine Torquote setze er sich nicht zum Ziel, „aber die Tore kommen bei Einsatzzeiten automatisch.“ Diese These unterfütterte Stracke in der Vorbereitung bereits eindrucksvoll.

Kusel lobt den 22-Jährigen als ruhig aber nicht introvertiert

Andreas Kusel möchte seinen neuen Stürmer jedoch noch nicht über den grünen Klee loben: „Er muss die Tore in der Landesliga erst einmal schießen.“ Zugleich lobt der Coach jedoch: „Er ist ein angenehmer, intelligenter Junge und bodenständig, sehr ruhig, aber nicht introvertiert.“ Auf dem Platz gefalle Kusel der „sehr gute Torabschluss und der sehr gute rechte Fuß“ Strackes. Zugleich gebe es beim „Ballabschirmen und weiterleiten noch viel Luft nach oben“. Zudem habe Kusel erkannt, dass der 1,94 Meter große Stürmer „noch ein paar Defizite hat, seinen Körper einzusetzen“, auch wenn Stracke „eine ganz gute Technik“ habe. Der Stürmer selbst nennt seinen Torabschluss und seine Schuss-Stärke als größte Vorzüge.

In seiner Kindheit sei der englische Superstar David Beckham sein großes Vorbild gewesen. „Kick it like Beckham“ – das war auch Strackes Motto: „Ich habe mir auf dem Schulhof eine Markierung ausgesucht und dann dagegen gebolzt.“ Heute habe er kein Idol mehr und gehe seinen eigenen Weg. Der soll auch noch keineswegs in der Landesliga enden: „Ich möchte so hoch wie möglich spielen. Und das Ziel für den Rather SV könnte in dieser Saison der Aufstieg sein.“

Sollte Stracke, der sich aktuell im zweiten Ausbildungsjahr zum Großhandelskaufmann befindet, seine Torquote auch im Liga-Alltag beibehalten, dann stehen die Chancen für eine Aufstiegsparty am Saisonende gar nicht so schlecht.

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