Rather SV und der DSC 99 überprüfen sofort im Derby ihre neuen Kräfte

Nur die Erfahrung fehlt dem MSV. Alle drei Düsseldorfer Teams wollen ins Mittelfeld der Landesliga.

Symbolbild

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Düsseldorf. Das geht gleich gut los in der Fußball-Landesliga. Bereits morgen eröffnen der Rather SV und der DSC 99 im direkten Aufeinandertreffen die neue Saison. Raths Trainer Andreas Kusel gibt sich vor dem Duell mit dem Oberliga-Absteiger selbstbewusst: „In meinen Augen sind wir der klare Favorit.“ Ganz anders sieht Mohamed Elmimouni die Rollenverteilung vor dem ebenfalls am Samstag stattfindenden Duell zwischen dem SC Kapellen und dem MSV Düsseldorf. „Wir haben eine ganz junge Mannschaft und Kapellen hat sich mächtig verstärkt“, sagt der MSV-Trainer mit Blick auf die Partie gegen seinen Ex-Verein.

Die Vorbereitung: Trainer Kusel ist selbstkritisch: „21 Einheiten in vier Wochen waren vielleicht etwas zu viel. Wir haben in der Woche vor dem Ligastart die Trainingsumfänge deutlich heruntergefahren“, sagt der Rather Coach. Mit dem Verlauf der Testspiele war Kusel ebenfalls nicht ganz zufrieden. „Ich hätte erwartet, dass wir weiter sind. Stattdessen mussten wir zu oft wieder bei den Basics anfangen.“

Kommen / Gehen: Der vom Bezirksligisten Kalkum-Wittlaer gekommene Fumiya Tanaka hat sich bereits in den Vordergrund gespielt. „Er kann auf beiden Flügeln mächtig Alarm machen“, schwärmt Kusel. Auch der zuletzt in Lübeck aktive Linksfuß Yasir Rezgui darf sich Hoffnung auf einen Platz in der Startelf machen, die sonst wohl zunächst mit etablierten Akteuren der Vorsaison bestückt wird. Seinen vermeintlichen „Stars“ wie Derman Disbudak macht Kusel aber Beine. „Er trainiert gut, hat in den Testspielen bisher aber nicht überzeugt.“

Einschätzung der Liga / Saisonziele: „Es sind einige neue, noch unbekannte Teams dabei. Daher muss man erst einmal die ersten vier bis fünf Spiele abwarten, um die Liga einordnen zu können“, sagt Kusel. Was seine eigene Mannschaft angeht, hat der 42-Jährige aber schon konkretere Vorstellungen. „Wir wollen wieder unter die ersten Fünf kommen.“

Unsere Prognose: Nach dem Abgang von Talha Demir (VfB Hilden) muss Kusel besonders Torjäger und Enfant Terrible Derman Disbudak bei Laune halten. Gelingt das, landet Rath im Mittelfeld. Platz fünf zu wiederholen, wird schwer.

Die Vorbereitung: Über einen Mangel an Beschäftigung konnten sich die Spieler von Andreas Billetter nicht beklagen. Der Trainer des DSC 99 ließ sehr viel spielen. Vielleicht sogar zu viel? Ob die Teilnahme an einem Vorbereitungsturnier in Lohausen einen Tag vor dem Pokalspiel in Rees mitverantwortlich für das Pokal-Aus war, ist müßig. Licht und Schatten wechselten sich in den Tests ab, was angesichts der Fluktuation im Kader aber ich nicht verwundern darf. Offensiv zeigten die 99er gute Ansätze, die Zahl der Gegentreffer zeigt aber auch, wo der Hebel angesetzt werden muss.

Kommen / Gehen: Die Verantwortlichen waren sehr bemüht, dem Team nach dem Oberliga-Abstieg ein neues Gesicht zu verleihen. Neben einigen Nachwuchsleuten kamen auch mehrere gestandenere, aber ebenso unbekannte Spieler. Jeffrey Eshun deutete bereits an, dass er weiß, wo das Tor steht. Ob er, Patrick Njangue und Jean-Phillipe Gnanzou auch im Ligabetrieb die in sie gesetzten Erwartungen erfüllen, ist offen. Mit dem noch verletzten Torjäger Andreas Kus hat Billetter noch ein Ass in der Hinterhand. Ob das völlig neu formierteTeam tatsächlich besser ist, als die Vorgänger bleibt abzuwarten.

Einschätzung der Liga / Saisonziele: Andreas Billetter hat den Auftrag, den DSC 99 wieder in der Landesliga zu etablieren. Ein Platz im gesicherten Mittelfeld soll es schon sein.

Unsere Prognose: Noch gleicht der DSC mit neuem Kader einer Wundertüte. Nur wenn es Andreas Billetter gelingt, schnell eine Einheit mit klarer Handschrift zu formen, wird das Saisonziel erreicht.

Die Vorbereitung: Sie verlief eher durchwachsen, auch weil einige Akteure aufgrund von Urlaub Einheiten verpassten. Doch Mohamed Elmimouni zeigte sich geduldig mit seinem jungen Team. „Die Testspiele waren nicht alle gut, aber ich habe den Jungs gesagt, dass sie fokussiert sein müssen, wenn es ernst wird“, sagt der Trainer des MSV. Mit dem nicht für möglich gehaltenen 2:1 im Pokal gegen Oberligist Schonnebeck gelang dem MSV schon eine Überraschung.

Kommen / Gehen: In Yamede Binne Sadio (Unterrath), Semih Cakir (Odenkirchen), Astrit Hyseni (Kosova) und Torhüter Emmanuel Anthony (Duisburger FV) gingen einige Stammkräfte von Bord. Die Suche nach adäquatem Ersatz verlief holprig. „Ich habe 40 Gespräche mit Kandidaten geführt, die meisten vergeblich“, klagte Elmimouni. In Emrah Cavdar (Union Solingen) und Samir Al Khabbachi (Monheim) kamen aber zwei oberligaerfahrene Offensivleute zu einigen Nachwuchsspielern.

Einschätzung der Liga /Saisonziele: Elmimouni hat gehörigen Respekt vor dem zweiten Jahr in der Landesliga. „Die Liga ist brutal stark“, sagt der 34-Jährige. Für sein Team gehe es daher wieder einzig und alleine um den Klassenerhalt.

Unsere Prognose: In Sachen Erfahrung hinkt der MSV vielleicht vielen Teams hinterher. Aber Mohamed Elmimounis Team ist ein unbequemer Gegner, wie schon Schonnebeck zuletzt erfahren musste. Daher gelingt der Klassenerhalt.

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