Radsport: Lokale Starter werden vermisst

Erster Jugendrenntag der Sportstadt: Aber es war kein Düsseldorfer in den Schüler- und Juniorenklassen am Start.

Düsseldorf. Birte Schumann bewies besonderen Ehrgeiz. Die 17-Jährige vom VfR Büttgen war als einzige U19-Juniorin beim Jugendrenntag des Radsportbezirks Düsseldorf angemeldet und musste daher unter den U17-Starterinnen fahren.

Obwohl sie somit schon vor dem Rennen als Siegerin ihrer Altersklasse feststand, ließ es sich die Schülerin mit den dunkelroten Haaren nicht nehmen, während des ganzen Rennens in der ausgerissenen Spitzengruppe mit Tempo zu machen. Am Ende reichte es nicht zum Sieg in der jüngeren Konkurrenz, aber immerhin war sie anschließend zufrieden, die sportliche Herausforderung angenommen zu haben.

Das konnten die meisten der rund 300 Teilnehmer sein. Zum ersten Jugendrenntag der Sportstadt Düsseldorf hatte der Radsportbezirk auf den Messeparkplatz Süd geladen. Trotz des nasskalten Wetters waren die Veranstalter zufrieden. "Der Ablauf war reibungslos, die Strecke war klasse, und wir wurden super von der Stadt unterstützt", sagte Günther Montberg, stellvertretender Vorsitzender des Radsportbezirks Düsseldorf.

Nur an Zuschauern mangelte es, und in den Schüler- und Juniorenklassen zwischen U13 und U19 suchten die Radsportfans vergeblich nach Startern aus der Sportstadt Düsseldorf selbst. "Das lag zum großen Teil an der Terminverschiebung", so Montberg. Ursprünglich sollte der Renntag zwei Wochen früher und damit vor den Herbstferien stattfinden.

Doch wegen der Messe mussten die Organisatoren ausweichen. Aus diesem Grund entfiel auch die zusätzlich geplante Meisterschaft der Düsseldorfer Grundschulen. Im nächsten Jahr soll der Renntag Ende Mai in Bilk stattfinden.

Dann könnte auch Birte wieder dabei sein, die das Radsport-Gen sicher von Vater Robin Schumann geerbt hat, der immerhin Olympia-Teilnehmer in der Vierer-Verfolgung im Bahnradfahren war. Jetzt ist er ihr Trainer. "Vier- bis fünfmal pro Woche trainiere ich auf der Straße", berichtet Birte.

Dass ihre Sportart durch die Doping-Skandale bei den Profis ein schlechtes Image bekommen hat, geht auch an der Nachwuchs-Radlerin nicht spurlos vorbei. "Von Mitschülern höre ich oft: Birte, Du fährst Radrennen, Du bist doch gedopt!", sagt sie sichtlich genervt. Birtes Einstellung ist deutlich: "Mit dem Thema Doping beschäftige ich mich nur, wenn ich krank bin und mir Medikamente verschrieben werden - die vergleiche ich sofort mit den Listen."

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