Pollmächer bester Deutscher auf der Kö

Der Marathonspezialist siegt über zehn Kilometer in neuer Bestzeit.

Düsseldorf. Für Spannung war am Sonntag beim Kö-Lauf gesorgt: Lokalmatador André Pollmächer hatte der Konkurrenz vorab einen harten Kampf versprochen. Der Düsseldorfer wollte im Hauptlauf über zehn Kilometer nicht nur seine Bestzeit (28:48 Minuten) unterbieten, sondern nach langer Verletzungsmisere endlich zeigen, dass er wieder nationale Klasse ist. Der deutsche Halbmarathonmeister von 2011 kam hinter dem Sieger Frederik Ngeny aus Kenia auf den zweiten Platz. Pollmächer stellte dabei in 28:45 Minuten eine neue deutsche Jahresbestzeit auf. „Ich bin ein kontrolliertes Rennen gelaufen und hätte noch zulegen können, wenn es nötig gewesen wäre. Es ist für mich auf jeden Fall noch mehr möglich“, sagte der 30-Jährige.

In Düsseldorf waren die besten deutschen Läufer am Start, außerdem die besten Nachwuchsleute. Der Hintergrund ist plausibel. Der Deutsche Leichtathletik Verband will im kommenden Jahr die nationalen Straßenlauf-Meisterschaften auf der Kö austragen. „Das war eine gelungene Generalprobe für 2014“, sagt Organisator Jan Winschermann.

André Pollmächer, der für den RheinMarathon Düsseldorf startet, will im kommenden Jahr an gleicher Stelle starten. „Rennen in Düsseldorf haben für mich einen besonderen Stellenwert. Hier herrscht ein besonderes Flair. Wenn im kommenden Jahr hier die Deutschen Meisterschaften ausgetragen werden, bin ich dabei.“ In der kommenden Woche wird Pollmächer sein Aufbautraining für seine Spezialdisziplin Marathon fortsetzen. „Ich habe meinen Saisonhöhepunkt noch nicht erreicht, bin aber auf einem guten Weg.“

Dass Düsseldorfs Leichtathletik in den vergangenen Jahren einen enormen Aufschwung genommen hat, sah man auch in vielen Läufen auf der Kö. Unter den Top 20 des Hauptlaufes waren hinter André Pollmächer mit dem 38-jährigen Sebastian Hadamus (ART/17. in 31:57 Minuten) und Nikki Johnstone (19. in 32:55 Minuten) zwei weitere Düsseldorfer Langstreckler dabei. Johnstone hatte am Vortag in Köln noch einen Halb-Marathon (21,1 km in 1:14 Stunden) erfolgreich bestritten und klagte auf der Kö über „schwere Beine“. Nach dem Rennen kam bei ihm die Einsicht im Gespräch mit Sebastian Hadamus, dass man „sich besser gleich auf die Frau eingelassen hätte“. Gemeint war die Kenianerin Mary Maina, die bei den Frauen die Schnellste war und lange hinter Johnstone gelegen hatte, ehe sie sich auf den letzten beiden Kilometern noch an Johnstone vorbeikämpfte (32:32 Minuten).

Auch den Jedermann-Lauf über vier Kilometer gewann mit David Sudowe eigentlich ein langjähriger Düsseldorfer. Der 26-Jährige studiert nun in Bonn und wird für einige Monate nach Peking gehen. Hätte wie vorgesehen, der 18-jährige Maximilian Thorwirth (SFD 75) starten können, wäre es für Sudowe sicherlich sehr schwer geworden. Doch Thorwirth lag mit Fieber im Bett.

Trotz Beschwerden unter dem Fuß machte die 38-jährige Melanie Klein-Arndt (SFD 75) ein erstaunliches Rennen in 36:02 Minuten hinter Maina und der Hildenerin Sanaa Kouba (35:45 Minuten). Den Vier-Kilometer-Lauf gewann die 20-jährige Susan Robb vom ART. Bei den Läufen der Schüler und Schülerinnen zeigten die ART-Nachwuchs-Läufer Alexander Borck (U 16/ 2,2 km in 7:50 Min.), Lea Kruse (U 14, 2,2 km in 8:09 Minuten) eindrucksvoll mit ihren Erfolgen ihre Begabung.

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