Ovtcharov ärgert seinen neuen Arbeitgeber

Vor dem Wechsel nach Charleroi gewinnt er mit Düsseldorf im Halbfinale 3:0.

Düsseldorf. Dimitrij Ovtcharov hatte es angekündigt: Sein zukünftiger Arbeitgeber RV Charleroi werde schon sehen, dass mit ihm ein wirklich guter Spieler im Sommer nach Belgien wechselt.

Beim ersten Halbfinale der europäischen Champions League legte der Tischtennis-Profi von Borussia Düsseldorf mit seinem Auftaktsieg gegen Routinier und Ex-Borusse Petr Korbel den Grundstein für das klare 3:0, mit dem die Düsseldorfer vor nur 900 Zuschauern im Tischtenniszentrum das Tor zum Finale ganz weit aufstießen.

Allerdings hatte Ovtcharov die Borussia etwas unerwartet angeführt. Denn Timo Boll spielte an Position drei, weil er nur maximal ein Einzel absolvieren sollte. Den 28-Jährigen plagten Rückenprobleme.

"Wir brauchten natürlich seinen Punkt, wollen ihn aber nicht verheizen. Wir sind auch beim Rückspiel nächste Woche auf ihn angewiesen und wollen, dass er Ende des Monats fit zur Weltmeisterschaft nach Japan reist", so Trainer Dirk Wagner. Doch Bolls "halber Ausfall" überraschte vor allem den Gegner.

Christian Süß erhöhte nach Ovtcharovs Auftaktsieg in einem hochklassigen Spiel gegen den Chinesen Wang Jian Jun auf 2:0, musste aber lange um den Erfolg zittern. Im dritten Durchgang startete er bei 0:2-Satzrückstand eine furiose Aufholjagd und erkämpfte sich beim 10:8 im Entscheidungssatz seinen ersten Matchball, den er auch verwandelte. Süß: "Nach den beiden verlorenen Sätzen war ich unglaublich wütend. Vermutlich hat mir diese Wut den entscheidenden Adrenalinschub gegeben."

Trotz Rückenbeschwerden setzte Boll den Schlusspunkt unter die unterhaltsame Begegnung, die nur knapp mehr als zwei Stunden gedauert hatte. Sein Sieg gegen den früheren Vize-Weltmeister Jean-Michel Saive bedeutet, dass im Rückspiel am kommenden Freitag in Belgien bereits der Gewinn von vier Sätzen zum Einzug ins Finale reicht. "Angesichts unserer Aufstellung ist das ein fantastisches Ergebnis", sagte Manager Andreas Preuß.

Die Chancen auf ein deutsches Finale in der europäischen Königsklasse sind groß. Denn auch Liebherr Ochsenhausen gewann das Halbfinal-Hinspiel in Hennebont/ Frankreich mit 3:1.

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