Niederrheinliga: Ein Spielleiter mit Problemen

Turu beschwert sich nach 1:2-Niederlage über schwache Lei(s)tung des Schiedsrichters.

Düsseldorf. Frank Zilles blieb diplomatisch. "Ich habe im Spiel einige Dinge anders gesehen, als der Unparteiische und der Linienrichter auf der Tribünenseite. Mehr möchte ich zu der Schiedsrichterleistung gar nicht sagen", erklärte der Trainer der Turu nach der Partie gegen den Wuppertaler SV II. Dabei hatte der Mann an der Pfeife, Jörg Jörissen, während der 90 Minuten für genug Diskussionsstoff gesorgt. An der 1:2 (0:0)-Heimniederlage der Turu hatte er mit einigen strittigen Entscheidungen großen Anteil.

Schon nach sechs gespielten Minuten hatte Jörissen sämtlichen Kredit auf Seiten der Platzherren verspielt. Dabei war die Rote Karte gegen Innenverteidiger Bernd Willems wegen Beleidigung seines Gegenspielers Karoj Sindi ("Bist Du behindert?") durchaus vertretbar. Doch dass Willems zuvor schmerzhafte Bekanntschaft mit dem Staket gemachte, weil Sindi ihn mit Absicht geschubst hatte, blieb fälschlicherweise ungeahndet (7.). Auch Fatih Duran war nicht gut auf den Spielleiter zu sprechen. Sein Schuss an die Unterkante der Latte sprang nach einstimmiger Meinung nahestehender Beobachter klar hinter der Wuppertaler Torlinie auf (48.).

WSV-Coach Peter Radojewski wusste schon, warum er sich in der zweiten Hälfte "in einigen Situationen beim lieben Gott bedanken durfte." Denn das zweifellos sehenswerte 2:1-Siegtor war ebenfalls irregulär. Bevor der Ex-Düsseldorfer Marco Nikiloc zum Fallrückzieher ansetzte, hätte Jörissen schon eine Behinderung von Turu-Keeper Dennis Prostka an der Torraumgrenze ahnden müssen. So blieb Frank Zilles nach Spielschluss gar nichts anderes übrig, als seine frustrierten Schützlinge moralisch aufzubauen. Viel Vorwerfen konnte der Übungsleiter seinem Team nicht.

Die knapp 40 Minuten in Unterzahl - auch Wuppertals Bahadir Incilli musste vor der Pause mit einer überzogenen Gelb-Roten Karte runter - überstanden die Gastgeber dank taktischer Disziplin und hoher Laufbereitschaft unbeschadet. Dass in den letzten 20 Minuten die Kräfte schwanden, war vorhersehbar. Wenn man der Turu etwas ankreiden konnte, war es die mangelhafte Chancenverwertung. Torschütze Miguel Lopez-Torres (49.) hatte wie auch Fatih Duran weitere gute Gelegenheiten. Wuppertals Treffer fielen beide im Anschluss an diagonal in den Strafraum geschlagene Flugbälle, bei denen Bernd Willems im Abwehrzentrum vermisst wurde.

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