Düsseldorf „Near England“ lässt alle Stuten hinter sich

Die Außenseiterin von Trainer Markus Klug setzt sich leicht im Hauptrennen durch.

Düsseldorf: „Near England“ lässt alle Stuten hinter sich
Foto: Sergej Lepke

Düsseldorf. Bereits beim vergangenen Düsseldorfer Renntag vor drei Wochen war Markus Klug — Trainer im traditionsreichen Gestüt Röttgen in Rath-Heumar vor den Toren Kölns — der dominierende Aktive, als er mit seinen Pferden nicht weniger als drei Rennen gewann. Und auch am Samstag lief es für den derzeit führenden deutschen Galopper-Trainer in Grafenberg wieder ausgezeichnet: Die von ihm vorbereitete Außenseiterin Near England setzte sich im Hauptrennen, dem Henkel-Stutenpreis, einem mit 25.000 Euro dotierten Listenrennen über 1600 Meter, erstaunlich leicht durch. Sie verwies die in Köln trainierte Walun mit Starjockey Andrasch Starke sowie Redenca vom Gestüt Fährhof auf den zweiten Platz. Mit diesem Einlauf hatten nur die Wenigsten gerechnet. Und wer beispielsweise zehn Euro Sieg auf Near England gesetzt hatte, konnte sich über eine Auszahlung von 218 Euro freuen.

„Ich habe selbst nicht unbedingt damit gerechnet, denn sie hatte im vergangenen Jahr nur ein kleines Rennen in Dresden gewonnen, und im Training hat sie auch nur normale Leistungen gezeigt. Sie hatte heute aber einen guten Rennverlauf. Nun kommen wir am ersten Juni-Sonntag zu den German 1000 Guineas wieder“, so Markus Klug. Das Gruppe-II-Rennen beim nächsten Renntag am 5. Juni ist das erste große Highlight der Düsseldorfer Turfsaison, und Klug hat neben Near England noch weitere chancenreiche Kandidatinnen für das mit 125 000 Euro dotierte Rennen, das ebenfalls über die Meile führt, in seinem Stall. Mit Gestüt Röttgens gewann der in Rastatt aufgewachsene Borussia-Mönchengladbach-Fan auch noch das sechste Rennen, einen Ausgleich II.

Keine Starterin hatte im Hauptrennen Lokalmatador Sascha Smrczek, doch im Rahmenprogramm räumte der Grafenberg-Coach so richtig ab. Zunächst schnappte sich der vierjährige Power Star, der bereits beim vergangenen Düsseldorfer Renntag erfolgreich gewesen war, unter Miguel Lopez das dritte Rennen, dann kam im fünften Rennen auch Smrczeks bester Dreijähriger Wonnemond mit Jockey Bayarsaikhan Ganbat zu seinem ersten Sieg. „Er hat sogar noch eine Nennung für das Deutsche Derby, doch die dort geforderten 2400 Meter könnten ihm zu weit werden“, sagte Smrczek, der sich im letzten der zehn Rennen auch noch über den Sieg seines Schützlings Seewolf freuen konnte, der unter dem Auszubildenden Francesco Ladu zu seinem vierten Sieg bei seinen jüngsten fünf Starts kam.

Sein Comeback gab im zweiten Rennen, einem Amateurrennen, der einstige Klassejockey Kevin Woodburn. Der 58 Jahre alte Brite ritt den von seiner Lebensgefährtin Simone Bals trainierten Dagostino, kam mit diesem aber nur auf den neunten und damit vorletzten Platz.

Ebenfalls kein Geld verdiente im vierten Rennen die Stute Best Love Song, die im deutschen Turf seit kurzem eine ganz besondere Rolle spielt. Die Stute startet für das Charity-Projekt Deutsche Kinderkrebshilfe. Alles, was sie verdient, kommt dem guten Zweck zugute. Bei ihrem ersten Start landete sie jedoch nur auf dem achten Platz.

2300 Besucher wurden am Sonntag auf der Rennbahn gezählt, der Umsatz belief sich auf 116 000 Euro.

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