Mast- und Schotbruch für Olympia 2020 in Tokio
Constanze Stolz steuert mit den Spielen in Japan ein großes Ziel an. Gemeinsam mit Vorschoterin Anne Reinsberg hat die Urdenbacherin die Segel für die Qualifikation in ihrem 470er-Boot gesetzt.
Wäre Constanze Stolz dem Spruch „Lobe das Meer und halte dich an Land“ gefolgt wäre sie heute sicherlich auch in einer anderen Disziplin eine erfolgreiche Sportlerin. Die heute 22-Jährige ist jedoch Seglerin mit Leib und Seele. In Düsseldorf zählt sie zum Team Stockheim, dem Vorbereitungsteam der Sportstadt für die Olympischen Spiele 2020 in Tokio. „Segeln ist für mich so etwas wie Schach auf dem Wasser“, sagt sie und freut sich darüber, dass sie eine Sportart gewählt hat, die ihr bei jeder Wettfahrt andere (Witterungs)-Bedingungen präsentiert.
Mit acht Jahren hat sie sich in einem Familien-Urlaub an der Ostsee gemeinsam mit ihrem Bruder die Langeweile mit einem Segelkurs in einem Optimisten, der kleinsten Bootsklasse vertrieben. Das muss ihr wohl Spaß gemacht haben, wie sie selbst rückwirkend sagt. Ab ihrem 14. Lebensjahr wurde aus dem Spaß ein ernsthaftes Hobby mit sportlichen Ambitionen. „Ab da bin ich in einem 420-Laser gefahren, habe im Düsseldorfer Yachtclub gute Unterstützung gefunden und in Ronald van Vianen in Holland einen tollen Trainer“, sagt die Sportlerin, die es „nebenbei“ noch geschafft hat, in der Schule (St. Ursula) einen besseren Notenschnitt als 2,0 zu schaffen und inzwischen ein Fernstudium zum Master in Psychologie zu absolvieren.
Dazu hatte sie in diesem Jahr noch ein wenig mehr Zeit, als normalerweise. Ein Bandscheibenvorfall hatte sie vom intensiven Training auf dem Wasser für eine längere Zeit abgehalten. Unter Anleitung der Fitnesstrainerin Claudia Berg hat sie es aber geschafft, den Rückstand zumindest im muskulären Bereich nicht allzu groß werden zu lassen.