Lohausenliga: Die Glücklicheren siegen im Finale

In einem spannenden Spiel im Schnee gewinnen die Flyers gegen Spirit of Pelé.

Düsseldorf. Die Engländerwiese im Nordpark war am Wochenende für eine Schneeballschlacht geeignet oder für Langlaufski — aber nicht für Fußball. Das hielt zwei Mannschaften nicht davon ab, es trotzdem zu versuchen, schließlich war das Finale der Lohausenliga angesetzt. Und heraus kam ein Spiel, das trotz widriger Bedingungen alle Zutaten hatte, welche diese Liga so sympathisch machen.

Mit Spirit of Pelé und den Formentera Flyers trafen die beiden Teams aufeinander, die in der K.o.-Runde den besten Eindruck hinterlassen hatten. In einem insgesamt ausgeglichenen Spiel gewann beim 3:2 am Ende mit Formentera der Glücklichere.

Gespielt wurde auf aufblasbare Tore, die in der Liga Pflicht sind, seitdem vor einigen Jahren im Nordpark ein Hund von einem Metalltor erschlagen worden war. Durchs Warmlaufen versuchten beide Teams den knöcheltiefen Schnee ein wenig zu planieren. Allen war aber klar: Flache Pässe und Dribblings würden heute schwierig werden.

Trotzdem ließen die beiden technisch versierten Teams sich nicht davon abhalten, es mit Kombinationsfußball zu versuchen, was zum Teil tatsächlich gelang. Auf beiden Seiten ergaben sich Chancen, eine nutzte Oliver Blobel mit einer Einzelaktion für Formentera früh zum 1:0.

Spirit ließ sich davon nicht verunsichern. Noch vor der Pause drehten sie das Spiel mit einer gelungenen Kombination, die Alexander Friedrich abschloss, und einem Elfmeter, den Sebastian Stemmer nach Foul an ihm selbst sicher verwandelte.

Zwischendurch erhitzten sich die Gemüter nach der einen oder anderen ungeschickten bis rüden Attacke jeweils nur kurzzeitig. Die Schiedsrichter taten das Ihre, in üblicher Lohausenliga-Manier beschwichtigend aufzutreten, stets bereit, eine strittige Entscheidung noch einmal zu überdenken.

Nach der Pause passierte lange wenig. Formentera versuchte, den Druck zu erhöhen, ohne allerdings zu hochkarätigen Chancen zu kommen. Die hatte Spirit dafür bei mehreren Kontern. Für eine Unterbrechung sorgten die Schiedsrichter, als sie Gelegenheit gaben, ein Tor nachzupumpen, das durch Verlust von Luft in der Mitte bedenklich durchhing.

Erst drei Minuten vor Schluss nutzte dann Peter Wirth eine Unaufmerksamkeit in der Spirit-Abwehr zum Ausgleich. Gefühlte 20 Sekunden später hatte Spirit, vom Gegentor noch konsterniert, den Sieg verschenkt: Blobel traf aus kurzer Distanz zum 3:2.

Formentera darf nach einem Jahr zum zweiten Mal jubeln. Spirit denkt an die Bayern nach dem Champions-League-Finale gegen ManU.

Der Autor ist WZ-Mitarbeiter und Spieler von Spirit of Pelé.

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