Düsseldorfer spielen Masters : Ein schneller Weg nach oben
Düsseldorf Deutsche Meister und WM-Starter waren sie schon. Nun sind die 3x3-Basketballer von LFDY bei einem Masters dabei.
Es standen noch genau drei Sekunden auf der Uhr. Drei Sekunden. 20:20 hieß es im Halbfinale des 3x3-Turniers im kroatischen Lipik. Die Düsseldorfer hatten den Ball, das Team aus Fribourg aus der Schweiz musste verteidigen. Doch gegen Alan Boger fand es kein Rezept. Ein letzter Wurf, ein letzter Punkt, filmreif in der letzten Sekunde. 21:20 für Düsseldorf. Finale.
„Danach sind alle Dämme gebrochen“, erinnert sich Trainer Kevin Magdowski. Zwar verlor sein Team später das Finale gegen die Weltmeister aus Serbien, aber das störte niemanden. Durch den Einzug ins Endspiel des Challenger-Turniers qualifizierten sich die Düsseldorfer 3x3-Basketballer erstmals für ein Masters-Turnier. Ende August steigt das in Lausanne in der Schweiz. Dann sitzt das Team, das unter dem Namen des Düsseldorfer Modelabels „Live Fast Die Young“ (LFDY) spielt, am Tisch mit den ganz Großen der Szene. Für Magdowksi steht fest: „Wir sind in der erweiterten Weltspitze angekommen.“
Fast jedes Wochenende auf Turnieren unterwegs
Erst knapp ein Jahr ist es her, dass sich in Düsseldorf ein Verein für 3x3 gründete – für die Straßenvariante des Basketballs, die seit Jahrzehnten auf Freiplätzen in aller Welt zu Hause ist. Gespielt wird mit drei Spielern pro Team, auf einen Korb, für maximal zehn Minuten. Das ist unheimlich schnell und dynamisch. Und das ist irgendwie lässiger als der alte 5x5-Basketball in der Halle mit seinen Ligen und Verbänden und Spielplänen. 3x3 kommt von der Straße, gespielt wird unter freiem Himmel, gern mitten in der Stadt, meist legt im Hintergrund ein DJ auf. Wie eine Party im Viertel soll das sein, was für social-media-taugliche Bilder und Videos sorgt. Ganz so unbekümmert ist es an der Leistungsspitze natürlich nicht mehr. Dort sind ausschließlich Profis am Werk, die zwar nicht in Ligen spielen, aber fast jedes Wochenende zu Turnieren unterwegs sind. Seit 2012 gibt es die „Fiba 3x3 World Tour“ des Weltverbandes. Man habe damals versucht, „das Freiheitsgefühl mitzunehmen, aber zu strukturieren“, hat Emre Atsür, Manager des Düsseldorfer Teams, letztens im „Sportradio Deutschland“ erklärt. Da war das nächste Ziel längst erreicht: 2021 in Tokio feierte 3x3 seine olympische Premiere.