Leichtathletik Düsseldorfer Doppelsieg in Ulm

Düsseldorf · Bislang lief die Saison für die heimischen Leichtathleten eher bescheiden. In Ulm war das nun anders: Annkathrin Hoven und Frederike Schütte holten Gold und Silber bei den Deutschen Mehrkampf-Meisterschaften.

 Frederike Schütte (TV Angermund, Silber), Annkathrin Hoven (ART Düsseldorf, Gold) und Sophie Merten (Halle, Bronze) bei der Siegerehrung in Ulm.

Frederike Schütte (TV Angermund, Silber), Annkathrin Hoven (ART Düsseldorf, Gold) und Sophie Merten (Halle, Bronze) bei der Siegerehrung in Ulm.

Foto: ART

Die Freiluft-Saison war aus Düsseldorfer Sicht bislang eher enttäuschend. Nach diversen erfolgreichen Jahren gab es in diesem Sommer kaum eine Medaille bei Deutschen Meisterschaften. Verletzungen, Formkrisen, Pech — es kam viel zusammen für Düsseldorfs Leichtathleten. Doch das änderte sich am Sonntagabend: Da war das Aufatmen beim ART weithin zu hören, weil Siebenkämpferin Annkathrin Hoven Deutsche U 20-Meisterin wurde. Ähnlich groß war der Jubel beim TV Angermund, für den Fredrike Schütte Silber gewann — nach dem U 16-DM-Titel von Julia Küppers im Juni in Bremen beim Hochsprung (1,72 Meter) die zweite DM-Medaille in diesem Sommer für den TVA.

Der Düsseldorfer Doppelsieg bei den Deutschen Jugend-Mehrkampf-Meisterschhaften in Ulm kam überraschend. Zwei Tag lang hatten die beiden Leichtathletinnen um jeden Punkt gekämpft, dabei zu Beginn aber alles andere als einen guten Start erlebt. Annkathrin Hoven ging gleich der Hürdenlauf (16,10 Sekunden) völlig schief, derweil Frederike Schütte in 15,47 Sekunden an ihr Potenzial herankam. Hoven war 20., Schütte 16. Doch sie starteten gleich ihre Aufholjagd.

Beeindruckende Aufholjagd ab der zweiten Disziplin

Schon beim Hochsprung rückten Hoven (1,62 Meter) auf den elften Platz und Schütte (1,59 Meter) auf den achten Platz vor. Der Abstand zu den Medaillen betrug da bereits nur noch 60 Punkte. Den verkürzten die beiden Düsseldorferinnen mit 10,91 Meter (Schütte) und 10,31 Meter (Hoven) beim Kugelstoßen weiter. Und nach ihren 24,81 Sekunden im 200-Meter-Lauf schaffte es Annkathrin Hoven sogar schon auf den Bronzeplatz, Frederike Schütte mit 25,88 Sekunden auf Rang fünf.

Am Sonntagmittag ging die Aufholjagd weiter: Annkathrin Hoven (5,70 Meter bei Gegenwind von 1,2 Meter/Sekunde) gewann vor Frederike Schütte (5,63 Meter/-2,7 Meter/Sekunde) beim Weitsprung. In der Gesamtwertung war das für die ART-Athletin der Silber-Platz, für die Angermunderin Rang vier. Kurios war das Ergebnis nach dem Speerwerfen, bei dem Frederike Schütte mit einem Wurf von 35,66 Meter die Spitze im Siebenkampf übernahm, derweil Hoven mit 31,98 Meter Punkte liegen ließ und auf den dritten Rang zurückrutschte. Doch ART-Trainer Ralf Jaros war sich vor dem abschließenden 800-Meter-Lauf sicher: „Jetzt holst du den Meistertitel.“ Und so kam es dann auch: Annkathrin Hoven legte nach 300 Metern (49 Sekunden) richtig los und enteilte dem Feld um vier Sekunden.

Schütte läuft persönliche Bestzeit über 800 Meter

„Es war ein Sieg der Willenskraft“, kommentierte ihr Vater Thomas Hoven den starken Lauf in 2:17,52 Minuten, mit dem seine Tochter tatsächlich Gold an sich riss, derweil Frederike Schütte in Bestzeit von 2:27,21 Sekunden sich überraschend Silber sicherte. Der Düsseldorfer Doppelsieg war perfekt.

Eine dritte Medaille blieb aus, obwohl auch Lea Dreilich eine starke Leistung bot. Die 16-Jährige vom ART kam im Siebenkampf der U 18 auf 4812 Punkte und damit auf eine neue persönliche Bestleistung. Im stark besetzten Wettkampf der besten 50 deutschen Nachwuchs-Siebenkämpferinnen reichte das alleridngs nur für Rang 18.

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