Leichtathletik : Djamila Böhm bangt um Tokio
Düsseldorf Aktuell ist Training nur auf Feldwegen möglich. Zudem ist die Qualifikation für die Olympischen Spiele noch nicht geschafft.
Eigentlich wollte die 25 Jahre alte Hürdenläuferin und Olympia-Aspirantin Djamila Böhm nun in eine ganz wichtige Trainigsphase einsteigen. Doch die Corona-Pandemie steht ihr im Gegensatz zu den üblichen Hürden auf der Laufbahn als eine viel höhere im Weg. „Ich kann nur noch auf einsamen Feldwegen oder auf einer leeren Straße trainieren“, sagt die sich im Master-Studium an der Kölner Sporthochschule befindende Deutsche Meisterin von 2017 und Vizemeisterin von 2018 auf der 400 Meter langen Strecke.
Düsseldorf hat seine Sport- und Trainingsanlagen für jeden geschlossen, derzeit auch für Olympia-Kandidaten. Doch die Sportstadt Düsseldorf will Böhm in dieser schweren Phase der Olympia-Vorbereitung nicht im Stich lassen und sucht nach Ausnahme-Möglichkeiten für ein geregeltes Training für sie sowie andere Athletinnen und Athleten. Denn von Zeit zu Zeit muss Böhm auch aus einem Startblock heraus über die Hürden trainieren können — was derzeit unmöglich ist. „Genaues, wie ich auch über Hürden und an den Kraftgeräten trainieren kann, weiß ich im Augenblick noch nicht“, erklärt die Leichtathletin des ART.
Djamila Böhm übt sich in Geduld. Für ihre ersehnte Olympia-Qualifikation hat sie zwei Möglichkeiten: Entweder sie schafft es über die Normzeit von 55,40 Sekunden — ihre Bestzeit liegt bei 56,54 Sekunden — oder über die Weltrangliste, in der sie auf Rang 46 steht und sich auf den 40. Platz verbessern muss. Böhm kann sich vorstellen, dass ihr das eher gelingt. Dazu braucht sie aber Rennen gegen internationale Konkurrenz, um Weltranglistenpunkte sammeln zu können. Das wird in nächster Zeit eher nicht möglich sein, da selbst die Diamond League der Leichtathleten über den Globus hinweg die ersten beiden Meetings in Doha (Katar) und Shanghai (China) bis Anfang Mai abgesagt hat und somit keine Punte zu erlaufen sind.