„King Kong“ Millowitsch degradiert seine sechs Gegner locker zu Statisten

Der vierjährige Hengst gewinnt in überlegener Manier den 97. Großen Preis der Landeshauptstadt Düsseldorf und feiert den dritten Sieg in einem Grupperennen.

„King Kong“ Millowitsch degradiert seine sechs Gegner locker zu Statisten
Foto: Horstmüller

Wenn der Kölner Volksschauspieler Willy Millowitsch seinen Bühnenauftritt erfolgreich absolviert hatte, war ihm stets großer Beifall sicher. So erging es gestern auch seinem vierbeinigen Namensvetter auf dem Düsseldorfer Grafenberg. Mit einer Galavorstellung degradierte der vierjährige Hengst Millowitsch im zur Europa-Gruppe III zählenden und mit 55 000 Euro dotierten 97. Großen Preis der Landeshauptstadt seine sechs verbliebenen Gegner zu Statisten.

Vom Start weg führend gewann der von Markus Klug trainierte und im Besitz von Alexandra Ren stehende Sehrerazad-Sohn schließlich mit fünf Längen sein drittes Grupperennen in dieser Saison. Voll des Lobes war dann auch sein Reiter und kongenialer Partner Andreas Helfenbein. „Er hat bei uns den Namen ,King Kong’, doch war er heute überraschend ruhig. Da waren die Bedenken wegen der Distanz schnell verflogen. Ich denke er wird jetzt endlich erwachsen und nächstes Jahr noch besser.“

Zweite wurde die nachgenannte A Raving Beauty mit Clement Lecqoeuvre, vor dem bereits neunjährigen Felician, der bei seinem letzten Karrierestart noch einmal über sich hinauswuchs und die französische Gaststute Silver Meadow auf Rang vier verwies. Die Siegerehrung wurde von Oberbürgermeister Thomas Geisel sowie Phillip Graham Courage, Generalkonsul des vereinigten Königreichs Großbritannien und Nordirland, vorgenommen.

Nach Köln ging auch das beste Handicap des Renntages, ein mit 25 000 Euro dotierter Ausgleich I. Hier überrollte der von Karl Demme vorbereitete Hengst Cassilero mit Bayarsaikhan Ganbat das ganze Feld und siegte nach 1400 Metern sicher mit eineinhalb Längen Vorsprung.

Für die mit sechs Pferden vertretene Düsseldorfer Trainingszentrale galt schließlich das Motto „Einer kam durch“, wobei am Ende wieder einmal Sascha Smrczek die Kohlen aus dem Feuer holte und den einzigen Sieg sicherte. Nachdem der von ihm betreute Hengst Wonnemond, vor vier Wochen noch strahlender Triumphator in der Topkapi-Trophy auf der Istanbuler Veliefendi-Rennbahn, am Samstag in einer mit 200 000 Euro dotierten Meilenprüfung in Chantilly nur Neunter und damit Letzter wurde, gelang ihm quasi als Trostpflaster mit Alsterprinz (Mitbesitzer ist Daniel Delius) ein Erfolg auf Handicap III-Niveau. Für den von Lukas Dolizier gerittenen Wallach, der nach einer Verletzung mit Schrauben im Bein agiert, war es der zweite Erfolg in Serie.

Zufriedenheit herrschte auch auf der Chefetage des Düsseldorfer Reiter- und Rennvereins. Denn dank offiziell gezählten 9000 Zuschauern am gestrigen Sonntag konnte die magische Grenze von 100 000 Besuchern in einer Saison übertroffen werden. Trotzdem müssen die Düsseldorfer Turffans sich jetzt erst einmal in Geduld üben. Der Grafenberg geht nun in die Winterpause und öffnet erst im März kommenden Jahres wieder die Tore. Dann beginnt die Galopp-Saison 2018.

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