Olympia-Qualifikation „Judo Grand Prix“: Düsseldorf soll die Brücke nach Rio sein

Die Weltelite der Judoka hat am Wochenende die Chance, sich Punkte für die Olympia-Qualifikation zu sichern.

Olympia-Qualifikation: „Judo Grand Prix“: Düsseldorf soll die Brücke nach Rio sein
Foto: Young

Düsseldorf. Die Judo-Welt blickt nach Düsseldorf. Von Freitag an und bis Sonntag trifft sich die Weltelite beim „Judo Grand Prix“ in Oberbilk. In allen Gewichtsklassen treten in der Halle an der Siegburger Straße dabei die 30 besten Judokas des Erdballes an. Die Zuschauer können sich auf packende Kämpfe freuen, denn für die Athleten geht es hier um entscheidende Punkte für die Olympia-Qualifikationsrangliste und damit um die Tickets für die Olympischen Spiele in diesem Jahr in Rio de Janeiro.

Und es gibt für die Kämpfer vor Rio nicht mehr viele Möglichkeiten, Punkte zu sammeln und sich zu zeigen: Düsseldorf ist eines von vier Grand-Prix-Turnieren, dazu kommt die EM und das Masters.

Neben internationalen Topstars aus mehr als 90 Ländern — darunter die Kubanerin Idalys Ortiz (+78kg), Kaomi Matsumoto aus Japan (bis 57kg), der Russe Tagir Khaibulaev (-100kg) sowie der Grieche Ilias Iliadis (-90kg) — fiebern auch die 50 besten deutschen Athleten dem Spektakel entgegen. Vize-Weltmeister Karl-Richard Frey (-100kg/Leverkusen) ist ebenso dabei wie die WM-Dritten Dimitri Peters (-100kg/Hannover) und Luise Malzahn (-78kg/Halle). Hinzu kommt die aktuelle Europameisterin Martyna Trajdos (-63kg/Hamburg), Vize-Europameisterinnen Laura Vargas Koch (-70kg) und Jasmin Külbs (+78kg/Zweibrücken) sowie die EM-Dritten Miryam Roper (-57kg/Leverkusen), Sebastian Seidl (-66kg/Abensberg) und Alexander Wieczerzak (-81kg/Wiesbaden).

„Jetzt kommt es drauf an, ich bin topfit und hoch motiviert“, sagt Seidl. Der 25-Jährige, der in Kasachstan WM-Siebter wurde, freut sich auf die Kämpfe und möchte unbedingt nach Rio. „Das wären meine erste Olympischen Spiele“, sagt er. Sieben bis acht Siege braucht er, um in Düsseldorf auf dem Siegerpodest ganz oben zu landen und einen großen Schritt nach vorne zu machen. Düsseldorf hat ihm bislang kein Glück gebracht, im vergangenen Jahr war er verletzt, diesmal soll es mit einer Medaille klappen. Dabei steht er in der Weltrangliste auf Rang sieben und hat gute Aussichten, in Brasilien zu starten.

Martyna Trajdos, die in Japan als erste deutsche Frau den Deutschen Grand-Slam gewann, hat ihr Ticket für Olympia fast sicher. Der 26-Jährigen fehlt aber noch ein Sieg in Düsseldorf. „In Düsseldorf ist es schwerer auf das Podium zu kommen als bei den Olympischen Spielen, denn beim Judo Grand Prix dürfen einer Gewichtsklasse mehrere Kämpfer aus einer Nation starten, bei Olympia nur je einer“, sagt Peter Frese. Der Präsident des Deutschen Judo-Verbandes hofft durch die 3000 heimischen Fans auf Rückenwind für die deutschen Sportler. „Wir wollen das Heimspiel nutzen. Die Zuschauer werden aus der Halle einen Hexenkessel machen“, sagt Frauen-Bundestrainer Michael Bazynski. Im vergangenen Jahr waren beim Judo Grand Prix in Düsseldorf 550 Athleten aus 75 Nationen am Start. Insgesamt verfolgten 8000 Zuschauer die Kämpfe.

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