Hockey/DHC: Trainer Volker Fried - „Ich brauche keine Stars“

Volker Fried ist beim DHC eine Institution. Der Club an der Alster wartet im DM-Viertelfinale.

Düsseldorf. Er ist die Hauptfigur einer Erfolgs-Geschichte und möchte dieser in Düsseldorf selbst noch einige Kapitel und viele sportlich große Momente hinzufügen. Von Volker Fried ist die Rede, der seinem Sport wie kaum ein anderer mit Haut und Haaren verfallen scheint. Hockey ist für den Trainer Berufung, Spaß und Leidenschaft gleichermaßen. Beim Düsseldorfer Hockey Club konnte er gerade einen weiteren Erfolg verbuchen. Zum dritten Mal in Folge erreichte der DHC das Viertelfinale der Deutschen Hallenhockey-Meisterschaft. "Das ist eine Bestätigung unserer guten Arbeit", sagt Fried, der am Donnerstag Geburtstag gefeiert und seine Spieler dennoch beim Training nicht allein gelassen hat. Denn so richtig ist Fried mit den zehn bisherigen Spielen in der Wintersaison nicht zufrieden. "Da waren zumindest fünf Spiele dabei, die etwas holprig waren. Vergangene Saison haben wir zwar durchweg besser gespielt, aber diesmal haben wir so noch genügend Steigerungspotenzial."

Der Trainer hofft, dass Hamburg den DHC diesmal unterschätzt

Aus diesem Grund ist es Trainer und Mannschaft vor dem einen entscheidenden Viertelfinal-Spiel in Hamburg gegen den Club an der Alster auch gar nicht so bange. "Die haben uns zuletzt beobachtet und müssten uns deshalb unterschätzen." Obwohl die Hamburger derzeit zu den besten Mannschaften im Lande zählen, wäre ein Ausscheiden für den 290-fachen Hockey-Nationalspieler nicht so leicht zu verkraften. "Im letzten Jahr sind wir gegen Berlin an unseren eigenen Nerven gescheitert. Das wird uns jetzt sicherlich nicht wieder passieren", erklärt der ambitionierte DHC-Trainer, der es nur halbwegs akzeptieren könnte, wenn seine Mannschaft alles geben und dann gegen einen besseren Gegner ausscheiden würde. "Wir hoffen aber, dass wir die bessere Tagesform haben werden."Ein Problem damit, dass das Viertelfinale nur mit einem Spiel in der Hansestadt entschieden wird, hat Fried übrigens nicht. "So sind nun einmal die Regeln, und die haben wir zu akzeptieren." Das verlangt der Trainer auch von seinen Spielern bei der täglichen Arbeit in der Halle und auf dem Platz. Die junge Mannschaft des DHC lebt vom Teamgeist, der Geschlossenheit und nicht etwa nur von einem Star. "Christoph Eimer ist als vielfacher Nationalspieler sehr wichtig für uns. Er überzeugt allein mit seiner Erfahrung und Klasse. Star-Gehabe ist ihm fremd", sagt der Trainer. "Es ist ein Geben und Nehmen, die Mannschaft nimmt viel von ihm auf, er profitiert aber auch von ihrer Unterstützung."

Auch im Feldhockey will der Klub möglichst schnell erstklassig sein

Wie Fried ist auch Eimer nicht dem Lockruf des Geldes nach Düsseldorf gefolgt. Vielmehr die geduldige Überzeugungsarbeit des Trainers hat ihn bewogen, einem Weg zu folgen, der möglichst schnell in die Feldhockey-Bundesliga führen soll. "Wir sind fest davon überzeugt, diesen Weg fortzusetzen", so Fried. "Ich brauche dafür keine Stars oder nur namhafte Spieler. Mir macht es einen Riesenspaß, hier eine ambitionierte Mannschaft und einen ebensolchen Klub in die höchste deutsche Klasse zu führen." Deshalb kann das morgige Viertelfinal-Play-off in der Halle nur ein Kapitel, aber noch keineswegs der Abschluss der Erfolgsstory sein.

Volker Fried

Geburtstag: 1. Februar 1961 Geburtsort: OsnabrückFamilienstand: ledig, vier Kinder Beruf: Hockeytrainer Länderspiele: 290 für die DHV-Auswahl (lange Rekord-Nationalspieler)Erfolge als Spieler: Olympische Spiele: Goldmedaille 1992, Silbermedaillen 1984 und 1988, vierter Platz 1996 Mit Rot-Weiß Köln: 5 x deutscher Hallenmeister , 1 x Vizemeister , 6 x Europacupgewinner der LandesmeisterErfolge als Trainer: 3 x in Folge Erreichen des Viertelfinales in der Hallen-Bundesliga mit dem Düsseldorfer HC, Vizemeister A-Jugend des DHC 2004, Deutscher Meister A-Jugend mit Rot-Weiß Köln 1991

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