Hockey: Aufstieg in letzter Sekunde

DHC-Damen sind um ein Tor besser als Neuss und spielen in der nächsten Saison in der Bundesliga.

Düsseldorf. Als das letzte Saisonspiel der Hockeydamen des DHC in der zweiten Bundesliga abgepfiffen wurde, herrschte Ratlosigkeit. Trainer Jörn Eisenhuth und seine Spielerinnen wussten nicht, ob sie sich freuen durften oder trauern sollten. Nach einer quälenden Minute der Ungewissheit endlich die erlösende Nachricht: Tabellenführer Schwarz-Weiß Neuss hatte nur mit 2:1 gewonnen - das 7:1 des DHC beim Hamburger Polo Club reichte, um in letzter Sekunde wieder auf Platz eins zurückzukehren. Punktgleich und mit einer um ein Tor besseren Tordifferenz konnten die Rot-Blauen den Aufstieg in die erste Bundesliga feiern.

"Es ist unglaublich. Endlich haben wir es geschafft. Ich habe nicht mehr daran geglaubt", sagte Angreiferin Jenny Pütz. Eine Nacht zuvor war die Gemütslage bei Pütz und ihren Mitspielerinnen noch ganz anders. Nach der unglücklichen, aber nicht unverdienten 1:2 (1:0)-Niederlage gegen den Großflottbeker THC am Samstag schien der Traum vom Sprung in die Bundesliga geplatzt. Die Tabellenführung war futsch, lediglich die Hoffnung lebte. Lokalkonkurrent Schwarz-Weiß Neuss lag nur mit vier Toren Vorsprung auf Platz eins. Jörn Eisenhuth beorderte seine Spielerinnen am späten Samstagabend in sein Hotelzimmer zur Videoanalyse. "Da wurde kein Wort gesprochen. Wir sind ganz eng zusammengerückt und haben die zweite Halbzeit unserer Niederlage angeschaut. Danach haben wir gesagt: Jetzt erst recht", sagte der Trainer. "Nachdem wir es letztes Jahr so knapp verpasst haben, ist der Aufstieg mehr als verdient." Vor zwölf Monaten fehlten dem DHC am Saisonende zwei Tore, um aufzusteigen.

"Wir wussten, dass wir hoch gewinnen müssen. Ergebnisse vom Neusser Spiel haben wir aber bis zum Schlusspfiff nicht gehört", sagte Jenny Pütz. Und dieser Umstand war für den Verlauf des Spiels gegen Polo Hamburg vielleicht auch besser so. Denn bis zur Halbzeit führte der DHC nur 2:0 - Neuss führte mit demselben Ergebnis und lag weiterhin auf Aufstiegskurs. Mitte der zweiten Halbzeit dann aber die entscheidende Phase, in der der DHC den Aufstieg sicherstellte: In nur sieben Minuten jubelte die Angriffsreihe um Sabine Markert und Greta Gerke gleich fünf Mal. Der Polo Club kam nur noch zum Ehrentreffer, und beim DHC kannte der Jubel keine Grenzen mehr.

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