#Rio2016 Golf: Düsseldorfs Medaillen-Hoffnungen

Aufgewachsen sind Sandra Gal und Martin Kaymer in Leichlingen und Mettmann, doch für die beiden Golfer ist Düsseldorf mehr als bloß ihr Geburtsort.

Zwei gebürtige Düsseldorfer, zwei 31-Jährige, zwei Golfer, zwei Medaillenkandidaten: Sandra Gal und Martin Kaymer haben in Rio Großes vor.

Zwei gebürtige Düsseldorfer, zwei 31-Jährige, zwei Golfer, zwei Medaillenkandidaten: Sandra Gal und Martin Kaymer haben in Rio Großes vor.

Düsseldorf. Als Oberbürgermeister Thomas Geisel Düsseldorfs Olympia-Teilnehmer vor einigen Wochen offiziell im Rathaus empfing und ihnen viel Glück für die Sommerspiele in Rio de Janeiro wünschte, dominierten zwei Sportarten: Hockey und Tischtennis. Dabei ist die Landeshauptstadt auch bei den am Donnerstag beginnenden Golf-Wettbewerben vertreten, sogar mit zwei Medaillenkandidaten: Martin Kaymer bei den Herren, Sandra Gal bei den Damen. Die beiden 31-Jährigen gelten als Aushängeschilder ihres Sports und sind die derzeitig mit Abstand erfolgreichsten Golfer Deutschlands.

Beide sind in Düsseldorf geboren, beide haben bis heute Verbindungen zur Stadt. Auch, wenn sie eigentlich in Mettmann (Kaymer) und Leichlingen (Gal) aufwuchsen. Doch international, besonders bei Journalisten aus den USA, wo Golf einen viel größeren Stellenwert hat, gelten beide als Düsseldorfer.

Das geht sogar so weit, dass Gal und Kaymer immer wieder Fragen über den anderen beantworten müssen. In manchen Blogs wird sogar darüber spekuliert, ob Deutschlands erfolgreichste Golfer ein Paar sind. Oder was denn 1985 im Düsseldorfer Trinkwasser gewesen sei, dass binnen weniger Monate zwei solche Talente in derselben Stadt das Licht der Welt erblickten.

Kaymer hat in seiner Kindheit gar bei der Fortuna Fußball gespielt — heute ist er allerdings glühender Fan des 1. FC Köln. Er ging in Düsseldorf zur Schule, und wenn es sein enger Terminplan mit Turnieren in aller Welt zulässt, kommt er nach Oberkassel. Die „Kaffeeschmiede“ in der Belsenstraße ist sein Lieblingscafé, im alten Bahnhof trifft er sich mit Freunden oder der Familie. Dort könne er von all dem Trubel im Millionengeschäft Profigolf abschalten, hat er vergangenes Jahr dem „Spiegel“ verraten.

Auch Gal redet gern über ihren Geburtstort. „Da hat alles begonnen“, schreibt sie auf ihrer Homepage. Auch sportlich gibt es eine Verbindung: Von 14 bis 19 spielte sie in Hubbelrath und legte den Grundstein für ihre Karriere. Obwohl sie seit Jahren in Florida lebt, hat sie das nicht vergessen. In ihrem Blog, den sie für die Zeitung „USA Today“ schreibt, zählt sie den Platz des GC Hubbelrath zu den schönsten der Welt. 2002 war sie dort Clubmeisterin.

Kurz danach ging sie nach Florida, um Studium und Sport zu kombinieren. Von dort aus begann sie ihre Weltkarriere, die ihr eine zweistellige Millionensumme und den Titel der „schönsten Golferin der Welt“ eingebracht hat. Ihren sportlichen Höhepunkt feierte Gal 2011, als sie das Turnier der US-Damentour in Los Angeles gewann. Es folgten weitere Top-10-Platzierungen wie 2012 ein dritter Platz bei den US Open, nur ihr Traum von der Nummer eins der Weltrangliste blieb bislang einer.

Das hat ihr Kaymer voraus, 2011 kletterte er als zweiter Deutscher nach Bernhard Lange an die Spitze. Zum internationalen Star wurde er 2014 durch seinen bei den US Open — eins der renommiertesten Turniere der Welt. Insgesamt hat er 22 Siege auf der Profi-Tour eingefahren, darunter zwei Majors. Geschätzte Einnahmen: 20 Millionen Dollar.

Nun soll in Rio ein weiterer Erfolg hinzukommen. Auch Gal rechnet sich einiges aus. Kommt es so, werden sie nächstes Mal bestimmt in Rathaus eingeladen.

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