Zeichen für Aubrey Reese stehen auf Abschied

Giants-Boss Didin ist nicht mehr zufrieden mit dem mitunter egoistischen Spielmacher.

Düsseldorf. Fünf Pleiten in Folge haben Giants-Trainer Murat Didin mächtig die Laune verdorben. Das ist schon etwas Besonderes, strahlt der Türke doch ansonsten Enthusiasmus und positive Energie aus, wenn es um seinen Basketball-Zweitligisten geht. Aber es läuft eben zurzeit gar nicht rund beim selbst ernannten Aufstiegsaspiranten, ganz gleich wie die jüngsten Niederlagen zustande kamen. Zwar mag Didin das nicht vergessen wissen: Das Desaster im Heimspiel gegen Jena ausgenommen, seien es zuletzt knappe Niederlagen gewesen.

„In Paderborn waren es die letzten Würfe des Spiels, in Kirchheim haben wir acht Minuten vor Schluss hoch geführt, und gegen den MBC und Karlsruhe hatten wir den Sieg vor Augen.“ Aber zum Pech gesellt sich Unvermögen auf dem Feld. Und so spart Didin nicht mit Kritik an seinen Spielern: „Wir leisten uns die meisten Ballverluste in der Liga, das kann nicht angehen.“

In dieser „Turnover“-Statistik liegen die Düsseldorfer mit fast 16 Ballverlusten pro Spiel deutlich vorne. Gleich drei Giants-Spieler sind unter den zwölf Spielern in der „Pro A“ zu finden, die sich davon die meisten leisten. Angeführt wird diese Rangliste ausgerechnet vom Giants-Topverdiener Aubrey Reese, der im Schnitt mehr als drei Mal im Spiel den Ball an den Gegner verliert. Rait Keerles (2,81) und Patrick Flomo (2,56) sind nur wenig besser.

Das scheint auch den Trainer und Geschäftsführer zum Umdenken gebracht zu haben. Didin verstärkte die Kritik an Spielmacher Reese, der es sich mit egoistischen und selbstgefälligen Aktionen auf und neben dem Feld immer mehr verscherzt. Vor Saisonbeginn wurde er noch als Star des Teams gefeiert und entsprechend hofiert.

Zuletzt zeigte seine Formkurve nach unten. So sickerte jetzt auch durch, dass über eine Trennung von Reese nachgedacht wird. Womöglich rechtzeitig vor den Play-offs könnten sich die Giants statdessen mit zwei starken US-Amerikanern verstärken, die für mehr mannschaftliche Struktur sorgen sollen.

Ein Zeichen dafür waren die verstärkten Einsatzzeiten von Sascha Kesselring unter dem Korb. Der 2,09-m-Mann stand zuletzt in der Kritik, zeigte sich jetzt verbessert und könnte durch sein Mitwirken verstärkte Einsätze von (besseren) nicht-deutschen Spielern auf den Spielmacher- und Distanzschützen-Positionen ermöglichen. Denn laut Reglement müssen zwei Deutsche ständig auf dem Feld sein. Vier Spieler dürfte er bis zum 29. Februar noch nachmelden. Gut möglich, dass es schon in den kommenden Tagen dazu kommt.

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