Wie Riesen zu Zwergen werden

Die Giants enttäuschen Trainer und Fans. „Schlechter geht es kaum“, sagte Achim Kuczmann nach der Pleite gegen Tübingen.

Düsseldorf. Geschäftsführer Claudio Di Padova diskutierte auf der Tribüne noch lange mit Co-Trainer Hansi Gnad. Krisenstimmung und Ursachenforschung nach dem desolaten 55:65 der Giants gegen Tübingen, das mit 1.434 Zuschauern weniger sehen wollten als irgendeine Begegnung der Giants in den vergangenen anderthalb Jahren.

Erschreckend war am Mittwochabend vor allem die Art und Weise der Niederlage gegen ein nicht einmal starkes Tübinger Team. So eröffneten sich beim Basketball-Bundesligisten (drei Siege aus elf Spielen) vor der Partie am Samstag gegen Frankfurt (15 Uhr) zwei große Brennpunkte:

Weniger Siege haben bisher nur Gießen (2) und Paderborn (1) am Tabellenende. Im Moment könne es kaum schlechter werden, gibt Trainer Achim Kuczmann offen zu. "Der Korb ist für unsere Angreifer derzeit wie vernagelt." Mit der Verteidigungsleistung sei er nach wie vor zufrieden. Aber der Blick auf das Video des Spiels offenbarte die durchweg falschen Entscheidungen.

"In der Verzweiflung hat jeder mal was probiert, selbst wenn es manchmal aussichtslos war", so Kuczmann. Ob er über diesen Egoismus sauer ist? Nein, sagt er gelassen, das könne er sich nicht leisten. Enttäuscht sei er schon. "Aber einer muss denen ja jetzt helfen, und das ist immer der Trainer."

Beispielsweise bei der Erkenntnis, dass man nur als Mannschaft aus dem Loch herauskommt. Und was noch? "Vorne mal den Ball reinwerfen." So einfach sei das manchmal, aber auch so schwer angesichts des nach fünf Pleiten in Folge gesunkenen Selbstvertrauens.

Die genannte Vorverkaufszahl (1.650) lag höher als die tatsächlich eingelösten Karten. Geschäftsführer Di Padova: "Wir müssen die an Sponsoren abgegebenen Kontingente vorher mitrechnen. Wenn die nicht eingelöst werden, fehlen sie natürlich in der offiziellen Zahl."

Die neue Negativmarke ist erklärbar: Mittwochabend fehlt das "Familie mit Kindern"-Publikum, zudem waren die Fußballer von Bayern München live im TV zu sehen, der Gegner wenig bis gar nicht attraktiv. Beweis: Für das Spiel am Samstag gegen Frankfurt sind bereits 1.700 Karten weg.

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