Schicksalsspiel für die Giants

Am Mittwoch spielen die Baskets Paderborn in Düsseldorf. Gegen das Schlusslicht soll die Negativ-Serie endlich reißen.

Düsseldorf. Im Flur der Geschäftsstelle an der Nürnberger Straße hängt seit einigen Tagen eine Magnet-Tabelle der Basketball-Bundesliga. Wie ein mahnender Zeigefinger für die Spieler der Giants Düsseldorf, die dort regelmäßig mit Trainer Achim Kuczmann zum Video-Studium vorbeikommen. Denn nach sechs Pleiten in Folge ist das kein schöner Anblick: Die Giants stehen auf dem 16. und damit drittletzten Platz, und heute Abend kommt Schlusslicht Paderborn Baskets in die Halle an der Karl-Hohmann-Straße (19.30Uhr). "Da, wo wir jetzt stehen, ist es wohl allen Spielern bewusst, dass jedes Spiel besonders wichtig ist", sagt Kuczmann und will das Wort "Schicksalsspiel" vermeiden. Der Giants-Trainer weist auf insgesamt noch ausstehende 22 Begegnungen hin, auf erfolgreiche Trainingseinheiten und auf anderthalb Wochen Pause nach der jüngsten Niederlage.

Für die Spieler gab es neben dem Training auch Ablenkung von der sportlichen Misere. Bobby Walker feierte am vergangenen Freitag seinen 25.Geburtstag im Kreis seiner Kollegen. Am Samstag ging es für das Team ins Fitnessstudio, und am Sonntag sahen die Basketballer das Eishockey-Spiel der DEG gegen Hamburg im Dome (4:3). Das war vor allem faszinierend für Zack Whiting, der noch nie bei einem Eishockey-Spiel war. Brendan Winters hingegen ist mit einigen kanadischen DEG-Spielern persönlich bekannt, und Brant Bailey ist immer wieder fasziniert von der Sportart: "Diese körperliche Härte wünsche ich mir auch manches Mal beim Basketball." Angesichts seiner athletischen Figur ein fast schon naheliegender Wunsch. Doch ausgerechnet Bailey fehlt den Giants als kämpferisches Element auch weiterhin. Er hat nach seiner Adduktorenverletzung noch nicht wieder mit der Mannschaft trainiert.

"Ihn setzen wir erst ein, wenn er 100-prozentig fit ist", sagt Trainer Kuczmann. Auch wenn er solch eine Kämpfernatur im heutigen Kellerduell gut gebrauchen könnte. Daran lässt der 55-Jährige keinen Zweifel: "Für beide Mannschaften ist das ein immens wichtiges Spiel, und das wollen wir unbedingt gewinnen, egal wie."

Denn anderenfalls würde dies die siebte Niederlage in Serie bedeuten. Das wäre dann die Einstellung der Negativmarke aus der Vorsaison. Angesichts der beiden letzten Spiele des Jahres am Samstag in Quakenbrück, und gegen Ludwigsburg am 18.Dezember wäre das eine fatale Voraussetzung für ein geruhsames Weihnachtsfest. Vielleicht lässt sich die Mannschaft um Kapitän Gordon Geib ja anders motivieren. Clubsprecher Jakob Muziol hat nach der Heim-Niederlage gegen Tübingen vor genau zwei Wochen (55:65) eine besonders im Eishockeysport bekannte Variante gewählt und das Rasieren eingestellt. Seither sprießt sein Bart. Muziol: "Der kommt erst wieder ab, wenn die Mannschaft gewinnt." Wenn das in diesem Fall nicht der Fall sein sollte, könnte Jakob Musiol in zwei Wochen zumindest den Weihnachtsmann geben.

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