Murat Didin: „In allen Belangen unterlegen“

Giants brechen beim 55:84 in Trier nach nur fünf Minuten ein. Trainer Didin verärgert.

Düsseldorf. Giants-Trainer Murat Didin hatte in der vergangenen Woche noch von vielen „kleinen Dingen“ geschwärmt, die ihm derzeit Freude bereiten würden. Davon ließ das 55:84 (24:44) bei TBB Trier allerdings nicht mehr viel übrig. Der Türke war stinksauer über die Leistung seiner Mannschaft: „Es kann nicht sein, dass wir wirklich in allen Belangen unterlegen waren.“ Geradezu desolat war die Freiwurfquote der Gäste in der „Arena Trier“: Unbedrängt brachten sie nur fünf Würfe unter — bei immerhin 16 Versuchen war das eine erschreckende Quote von 31,3 Prozent.

Das Desaster nahm schon früh seinen Lauf. Bis zur 5. Minute hatten die Gäste vor 3289 Zuschauern noch mitgehalten und lagen nur mit 11:12 zurück. Doch dann brachen alle Dämme. „Wir sind völlig aus dem Spiel gekommen — wenn wir überhaupt richtig drin waren“, sagte Didin. Nicht einmal die von ihm zuletzt so gelobte Verteidigungsarbeit wollte mehr klappen. Trier gelangen mit Leichtigkeit mehr als die 60 bis 70 Punkte, bei denen die Gegner zuletzt (trotz Niederlagen) gehalten wurden.

Aber schon zur Pause war das Spiel am Sonntagabend gelaufen, auch weil die Giants im Angriff gar nicht als Team agierten, wie der Trainer wütend kritisierte: „Das waren zu viele egoistische Aktionen ohne Sinn und Verstand.“ Trier agierte dagegen als Mannschaft, hatte immer die passende Antwort auf die hilflosen Versuche der Gäste. So verwandelte sich Didins Wut auch wenig später schon in bittere Enttäuschung — vermischt mit der Klage über die personellen Ausfälle, die in Trier deutliche Auswirkungen hatten.

Denn so wird der Strohhalm immer spröder, an den sich die Giants nach wie vor klammern. Zwar ist rechnerisch bei drei Siegen Rückstand und noch sechs auszutragenden Begegnungen noch was drin im Kampf um den Klassenerhalt. Doch angesichts einiger kommender Gegner wie Bonn, Oldenburg und Ludwigsburg, die alle die Play-off-Runde im Visier haben, ist ein mittlerweile nötiges sportliches Wunder aus realistischer Sicht wohl ausgeschlossen. Selbst wenn es am Sonntag den Vorletzten Bayreuth eine Revanche für die Hinspiel-Pleite oder gegen Phönix Hagen am kommenden Samstag (14.45 Uhr, Karl-Hohmann-Straße) eine Wiederholung des Derby-Erfolges geben sollte. Giants-Trainer Murat Didin muss sich also weiterhin auf die Suche nach den „kleinen Dingen“ machen, die ihm Freude bereiten. Ob dazu der bis Ende März einzureichende Antrag auf die Spiellizenz für die 2. Liga (Pro A) gehört, ist fraglich.

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