Letzter Ball landet auf dem Ring

Basketball: Die Giants verlieren auch gegen den Tabellenletzten. Die Hoffnung auf Rettung schwindet.

Düsseldorf. Kreidebleich schlich Mannschaftskapitän Gordon Geib aus der Kabine der Giants. Vor 3640 Zuschauern im ausverkauften Castello hatte der Basketball-Bundesligist das Kellerduell mit 68:70 gegen Phönix Hagen verloren. "Das war eine ganz bittere Niederlage, die Enttäuschung ist riesig, denn wir hatten uns sehr viel mehr vorgenommen", sagte Geib, der mit seinem Team dadurch vorerst auf einen Abstiegsplatz abrutschen wird.

Denn Hagen und Trier haben zwar noch einen Zähler weniger auf dem Konto, aber jeweils noch ein Spiel weniger ausgetragen. Da es nach der neuen Punkteregel auch für den Verlierer immer einen Punkt gibt, werden die Kontrahenten in jedem Fall gleichziehen und dann wegen des besseren direkten Vergleichs die Nase vorn haben.

"Wir haben jetzt noch sechs Spiele und müssen dringend ein paar davon gewinnen", sagte der kaum weniger enttäuschte Giants-Trainer Hansi Gnad, der mit Kritik an seiner Mannschaft nicht sparte. "Am Ende hätte ich mir etwas mehr Besonnenheit gewünscht, statt einfach drauf los zu werfen." So landete Marc Antonio Carters Verzweiflungs-"Dreier" in den Schlusssekunden nur auf dem Ring, den rund 2500 Giants-Anhängern stockte der Atem, und die knapp 1000 Hagener Fans bejubelten den ersten Sieg ihrer Mannschaft nach zuletzt zehn Pleiten. Auch deshalb, weil der Erfolg durchaus verdient war.

Den ersten Rückstand holten die Giants zwar wieder auf. Doch der Vater der Aufholjagd, Brendan Winters, der mit einem "Dreier" aus der Not fast von der Mittellinie das 21:22 besorgt hatte, musste Mitte des zweiten Viertels mit dem dritten Foul belastet ausgewechselt werden. Weil bei Hagen alles viel flüssiger wirkte und die Verteidigung geschickter agierte, schlich sich bei den Giants beinahe so etwas wie Verzweiflung ein, auch wenn sie den Rückstand zur Pause noch etwas erträglicher gestalteten.

Offenbar hatte Giants-Trainer Hansi Gnad in der Kabine die richtigen Worte gefunden. Fünf Minuten nach Wiederanpfiff sorgte Carter mit einem "Dreier" sogar für die Führung (47:44), und die Giants-Fans konnten sich endlich auch wieder in der Lautstärke gegen die Hagener behaupten. Bis in die Schlussphase wogte die Begegnung hin und her, der bis dahin eher unterirdisch treffende Zack Whiting hielt mit fünf sicheren Freiwürfen das Ergebnis ausgeglichen. Doch sein sechster Freiwurf der Schlussphase ging daneben, am Ende bedeutete der Drei-Punkte-Wurf von Hagens Chase Griffin zum 67:70 die Entscheidung.

"Dass es knapp werden würde, war irgendwie klar. Bei Griffins Würfen am Ende haben wir in der Verteidigung einfach gepennt. Das darf uns nicht passieren", sagte Trainer Hansi Gnad. Die Hoffnung auf den Klassenerhalt schwindet nach der siebten Niederlage in Folge - auch angesichts des harten Restprogramms: Zunächst geht es nach Frankfurt, dann kommt Tabellenführer Berlin nach Düsseldorf (3. April).

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