Griff nach dem Strohhalm

Die Giants sind am Dienstag der einzige Bewerber um die Bundesliga-Wildcard. Manager di Padova sieht gute Chancen.

Düsseldorf. Am Dienstag entscheidet sich das Schicksal der Giants Düsseldorf. Am Montag war Geschäftsführer Claudio Di Padova noch bester Laune. Es sehe "nicht schlecht aus". Dienstagmittag, 13 Uhr, wird er bei der Gesellschafterversammlung der Basketball-Bundesliga um Zustimmung werben. Die Giants sind einziger Kandidat für die ausgeschriebene "Wildcard", die den sportlichen Abstieg rückgängig machen und der BBL 18 Klubs bescheren würde. Dass der Düsseldorfer diese Präsentation vornehmen darf, ist ein bedeutendes Signal.

Der Lizenzliga-Ausschuss hatte nach Durchsicht der eingereichten Unterlagen keine Bedenken gegen die Teilnahme. "Sie haben schon einige erfreuliche Dinge eingereicht, haben aber auch noch etwas nachzuarbeiten", sagt BBL-Chef Jan Pommer. Beispielsweise liege ein Dokument bisher nur als Absichtserklärung vor, daraus müsse bis zum 14. Juli ein unterschriebener Sponsorenvertrag werden.

Dabei könnte es sich um Vereinbarungen mit den bereits bekannten möglichen Geldgebern aus der Türkei (Rixos-Hotelgruppe, Efes Pilsen) handeln. Oder aber um die städtischen 480 000 Euro, die als jährlicher Sonderzuschuss vor dem damaligen Umzug versprochen worden waren. Zur Erinnerung: Die Giants waren vor zwei Jahren von Leverkusen nach Düsseldorf gekommen, weil sich dort der langjährige Hauptsponsor (Bayer) zurückgezogen hatte.

Die Stadt Düsseldorf hatte mächtig um die Giants geworben, den Untergang des damaligen Zweitligisten ART Magics in Kauf genommen. Die Giants waren nach dem zwölften Platz in der Premierensaison im zweiten Jahr sportlich abgestiegen, mussten wegen eines 320 000-Euro-Schuldenlochs Anfang Mai Insolvenz anmelden.

Spätestens mit der Aussage von Oberbürgermeister Dirk Elbers, nach dem Abstieg aus der ersten Liga gebe es keine Geschäftsgrundlage mehr, wurde die städtische Unterstützung für die Giants heiß diskutiert. Stimmen die anderen BBL-Klubs einer "Wildcard"-Teilnahme der Giants zu, liegt der Ball wieder bei der Stadt, lässt Di Padova durchblicken. Die angebliche Deckungslücke von 300 000 Euro, die sich aus den bisherigen Unterlagen für die kommende Saison andeute, mag er nicht kommentieren. Was man in einer Sitzung städtischer Verantwortlicher vor dem vergangenen Wochenende zu glauben sah, sei bei der BBL jedenfalls nicht kritisch aufgefallen.

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