Giants sind zahlungsunfähig

Beim Amtsgericht beantragt Geschäftsführer Di Padova die Insolvenz für die GmbH.

Düsseldorf. Claudio Di Padova hat die dritte Möglichkeit für die Giants Düsseldorf gewählt. Sie schmerzt am meisten. Der Geschäftsführer der Giants-GmbH reichte am Mittwoch gegen 14 Uhr persönlich den Antrag auf Insolvenz beim Amtsgericht ein. Die Organisation um den Basketball-Bundesligisten ist überschuldet und kann die ausstehenden Gehälter nicht mehr zahlen. "Mit unseren eingegangenen rechtlichen Verpflichtungen haben wir keine Alternative gesehen", sagt Di Padova. Als Geschäftsführer mache er sich sonst strafbar, wenn er die Insolvenz nicht innerhalb einer gewissen Frist beantrage.

Das aktuelle Loch wird von offizieller Seite auf 320 000Euro beziffert, aus der Vorsaison gab es einen Verlust von 200 000 Euro, der mit in diese Spielzeit genommen wurde. Nach WZ-Informationen soll es schon Vorermittlungen wegen Insolvenzverschleppung gegeben haben. Mit dem Antrag tritt Di Padova die Flucht nach vorne an, dankt der Stadt und den Sponsoren für die geleistete Unterstützung, gesteht jetzt aber auch offen die Fehler ein. So habe die Ertragsseite nicht gestimmt, weil zuwenig Einnahmen erzielt werden konnten.

Auf der Kostenseite zerschmetterten die teils hoch dotierten Langzeitverträge über zwei und drei Jahre für Spieler und Trainer jeglichen Handlungsspielraum. Die aus Leverkusen mitgebrachten Planzahlen passten insgesamt nicht in die hiesigen Verhältnisse. "Im Nachhinein ist es einfach, darüber zu schimpfen, damals wusste man es nicht."

Aber es sei nach dem sportlichen Abstieg aus der BBL noch nicht das Ende des Profi-Basketballs in Düsseldorf. "Wir sprechen mit allen Partnern und prüfen, ob die Altlasten abgedeckt werden können und wir nach einer geordneten Insolvenz einen Neuanfang unter kräftigeren Rahmenbedingungen starten können."

Insolvenzverwalter Horst Piepenburg besuchte am Donnerstag erstmals die Geschäftsstelle an der Nürnberger Straße im Düsseldorfer Süden und wird in den kommenden Tagen eine eingehende Bestandsaufnahme vorlegen. Bis zu einer möglichen Eröffnung des Insolvenzverfahrens bekommen die Angestellten Ausfallgeld.

Die dritte Möglichkeit, also die Insolvenz zu wählen, schließe die Überlebenschancen nicht aus, sagt Di Padova. "Es ist traurig, aber es ist auch eine Chance." Immer noch könnten Investoren einsteigen, um das Projekt zu retten. Klassenerhalt über die "Wildcard" und Start in der 2. Liga seien so nach wie vor möglich.

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