Giants müssen die Zeit nutzen

Gelingt der Bundesliga-Aufstieg noch durch die Hintertür? Murat Didin arbeitet am Konzept für die nächste Saison.

Düsseldorf. Am liebsten wollte Giants-Trainer und Geschäftsführer Murat Didin nichts mehr hören, sehen oder sagen. Zu tief saß die Enttäuschung über das Ausscheiden im Play-off-Halbfinale der 2. Basketball-Bundesliga.

Am Mittwoch hatten die Giants mit dem 72:76 bei den Kirchheim Knights die dritte Niederlage in der „best-of-five“-Serie kassiert und waren einen Schritt vor dem Ziel ausgeschieden. Denn schon der Finaleinzug hätte die sportliche Qualifikation für die Bundesliga bedeutet.

„Wir hatten die große Chance vor Augen, hätten uns mit einem Sieg auch mental wieder nach vorne gebracht für ein mögliches viertes und fünftes Spiel, haben das aber leichtfertig vergeben“, sagte Didin.

Das Aufbäumen kam einfach zu spät — im Spiel wie in der Serie. Mit sieben Punkten lagen die Giants in Kirchheim in der Schlussphase vorne, leisteten sich dann unnötige Ballverluste, mit denen sie sich schon die gesamte Saison in Schwierigkeiten gebracht hatten. Dass sich die Routiniers Aubrey Reese und Marin Petric am Ende diese Patzer erlaubten, kam erschwerend hinzu.

Nach so einer Niederlage habe erst einmal keiner Lust auf Trainingsbetrieb, sagt Trainer Murat Didin: „Das war mehr als nur ein Spiel, es war die letzte Chance, die wir aus der Hand gegeben haben.“ Eigentlich sollten alle Akteure in der zweiten Mai-Woche gen Heimat aufbrechen, jetzt dürfte das schon kurzfristig passieren. Zuvor gibt es allerdings eine Abschiedsparty mit den Fans, für die noch ein Termin festgelegt wird.

Bei acht der 14 Akteure haben Didin und Co. eine klubeigene Option auf eine Vertragsverlängerung. „Aber es ist noch zu früh, jetzt darüber zu sprechen“, sagt der Trainer. In Einzelgesprächen wird jetzt analysiert, wie die gegenseitigen Erwartungen aussehen. Es gebe keinen Anlass zur Hektik. „Wir wollen die Zeit jetzt effizient und gut nutzen.“

Die Lizenz für die „Pro A“ hatten die Giants rechtzeitig beantragt und sollen diese auch bekommen, sagt Didin. Durch das Verpassen des Finales verpassten sie die sportliche Qualifikation für die Basketball-Bundesliga (BBL), so dass sich auch der jüngste Trubel um die Ablehnung des Lizenzantrages für die Bundesliga erledigt hat.

Weil der Mitteldeutsche BC nun einziger sportlicher Aufsteiger gegenüber zwei Absteigern wäre, könnte mindestens ein BBL-Platz noch über ein „Wild-Card“-Verfahren vergeben werden.

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