Das vorläufige Aus der Giants ist besiegelt

Nach der Ablehnung der „Wild Card“ müssen die Giants um ihre Zukunft bangen.

Düsseldorf. Die Gesellschafterversammlung der Basketball-Bundesliga hat am Mittwoch die „Wild Card“-Bewerbung der Giants Düsseldorf abgelehnt und komplettierte das Teilnehmerfeld lieber mit dem Konkurrenten Gießen 46ers. Weil den Giants bis jetzt die Lizenz für die 2. Liga („Pro“ und „Pro B“) nicht erteilt wurde, haben sie keine Startberechtigung in einer der deutschen Profi-Ligen.

Die „Wild Card“-Entscheidung habe ihn am Ende „nicht überrascht“, sagte Trainer und Geschäftsführer Murat Didin, der Marketingchef Cem Karasu und Düsseldorfs Sportausschuss-Vorsitzende Monika Lehmhaus als politische Fürsprecherin mit nach Frankfurt genommen hatte. In den rund 30 Minuten Präsentationszeit wollte die Giants-Delegation mit der Rückendeckung der Stadt und der funktionierenden Nachwuchsarbeit („Giants League“) punkten. Die Gesellschafterversammlung überzeugte das offenbar nicht, die 16 stimmberechtigten Klubvertreter favorisierten die Gießener Bewerbung, bestätigte BBL-Sprecher Dirk Kaiser.

Augenzeugen berichten indessen von einer „fehlerhaften Düsseldorfer Präsentation“, die zu viele Fragen offen ließ. Am Ende erhielten die Giants unter den 16 BBL-Klubs keine einzige Stimme. „Wenn Du verlierst, dann ist es egal wie hoch“, sagte Didin dazu.

Vermutet wird allerdings, dass den BBL-Vertretern die negativen Nachrichten rund um die Giants bekannt gewesen sein dürften. Von Zahlungsproblemen und anstehender insolvenzrechtlicher Prüfung über Gerüchte um nicht gezahlte Gehälter bis zur Verweigerung der Zweitliga-Lizenz und dem Zwangsabstieg.

Die Gießener punkteten als BBL-Absteiger mit den Argumenten, sie seien „ein verlässlicher Partner“, wüssten Wirtschaft und Politik hinter sich. Der positiv gehaltene Kommentar von Dr. Thomas Braumann, Präsident der „AG Basketball Bundesliga“, lässt zudem Rückschlüsse zu: „Gießen hat die Präsentationsmöglichkeit eindrucksvoll dazu genutzt, um auf die Vorzüge des Standortes aufmerksam zu machen.“ Den Giants scheint also genau das nicht gelungen zu sein.

Nun kämpfen sie vor dem Schiedsgericht der 2. Liga um die Lizenz als letzte Chance: „Wir sind zwar nicht perfekt und es gab einige Probleme, aber die haben wir gelöst, denn sonst hätten wir uns ja nicht für die BBL beworben.“ Falls es nicht klappt, habe er keinen „Plan B“, sagt Didin. „Es gibt keinen Grund, negativ zu denken.“

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