Düsseldorf-Grafenberg Galopprennen: Turfdonna gewinnt den Preis der Diana

Für einen australischen Besitzer hat die drei Jahre alte Stute den 157. Preis der Diana gewonnen und die Prämie von 300 000 Euro entführt.

Düsseldorf. Im vergangenen Jahr gewann die zuvor noch sieglose Außenseiterin Feodora den Henkel-Preis der Diana, das Deutsche Stutenderby, und gleichzeitig wichtigste Rennen der Saison. Für ihren Trainer Andreas Wöhler, die Nummer eins seiner Zunft in Deutschland, war es damals der zweite Sieg in diesem Rennen. Am Sonntag, zwölf Monate später, stand der Trainer aus Spexard bei Gütersloh erneut auf dem Siegerpodest nach dem mit 500 000 Euro dotierten 2200 Meter-Rennen für die dreijährigen Stuten.

Und wieder war es eine Außenseiterin, mit der Wöhler in dem Klassiker erfolgreich war. Denn mit der in australischem Besitz stehenden Stute Turfdonna hatte man trotz durchaus respektabler Form nicht unbedingt als Siegerin gerechnet. Die Favoritinnen waren die aus Frankreich angereiste Desiree Clary, die am Montag für 50 000 Euro für das Rennen nachgenannt worden war, sowie die von Peter Schiergen trainierten Lovelyn und Nightflower mit den Jockeysuperstars Frankie Dettori und Andrasch Starke.

Preis der Diana: Gut behütet zum Galopprennen
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Nach einem Rennen aus dem Vordertreffen ging Turfdonna, die den vierfachen deutschen Championjockey Eduardo Pedroza im Sattel hatte, Mitte der Zielgeraden nach vorne, an der bis dato führenden Außenseiterin Let’s Dance vorbei, und hatte schnell einen deutlichen Vorteil herausgaloppiert, von dem sie bis ins Ziel bequem leben konnte. Zwar kam Andrasch Starke mit Nightflower noch bis auf eine dreiviertel Länge an Turfdonna heran, doch das reichte eben nur zum zweiten Platz hinter der 167:10-Außenseiterin. Dritte wurde Almona.

Siegjockey Eduardo Pedroza hatte erst vor zwei Jahren mit Penelopa den Henkel-Preis der Diana gewonnen, es war sein zweiter Treffer in Deutschlands größtem Stutenrennen. Kurios; zu Beginn des Jahres hatte die Siegerin noch im Besitz des Gestüts Auenquelle von Düsseldorfs Rennvereins-Präsident Peter Michael Endres gestanden, das auch Züchter von Turfdonna ist. Doch nach einem überlegenen Sieg beim ersten Start in Berlin wurde das australische Syndikat „Australian Bloodstock“ auf sie aufmerksam und kaufte sie Endres ab.

„Turfdonna hatte einen sehr guten Rennverlauf. Wie es mit ihr weitergeht, ob sie vielleicht nach Australien geht, das kann ich noch nicht sagen, da sie eigentlich etwas weichen Boden bevorzugt, den es in Australien eher selten gibt“, erklärte Siegtrainer Andreas Wöhler nach dem Rennen. Für die australischen Besitzer war Seamus McPeak vor Ort, der vorher Galopp-Meetings in England und Irland besucht hatte. Ihm gefiel es sichtlich in Düsseldorf.

Musste sich das Traditionsgestüt Röttgen im Hauptrennen mit den Plätzen sechs und sieben seiner Stuten Anna Katharina und Damour begnügen, so gewann die Heumarer Zuchtstätte mit der Stute Weltmacht den Preis der Henkel Stiftung, das zweitwichtigste Rennen des Tages. In dem mit 25 000 Euro dotierten 2200 Meter-Rennen siegte die Vierjährige unter Andreas Helfenbein.

Bei phantastischem Wetter — endlich war der Düsseldorfer Reiter- und Rennverein mal mit Petrus im Bunde — gab es mit 20 500 Zuschauern einen Rekordbesuch für das Henkel-Rennen. „Das war ein echtes Rennfest, ein Festtag des Galopprennsports, die viele Arbeit, die wir in die Veranstaltung gesteckt haben, hat sich bezahlt gemacht“, freute sich Rennvereins-Geschäftsführer Günter Gudert, der sich über vollbesetzte Tribünen, und zufriedene Sponsoren freuen konnte.

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