Fußball - Turu-Kapitän Bernd Willems verletzt: „Ein Gefühl wie bei Robocop“

Turu-Kapitän Bernd Willems muss nach der Operation mindestens drei Monate aussetzen.

<strong>Düsseldorf. Die typische Aussage eines Kranken, der nicht so recht weiß, wie das eigene Befinden ist, passt derzeit auch zu Bernd Willems. "Den Umständen entsprechend geht’s ganz gut", sagt der Kapitän von Fußball-Oberligist Turu Düsseldorf, meint aber in Wirklichkeit, dass ihm die Untätigkeit nicht behagt und er auch keine Geduld aufbringt, wohl noch mehr als drei Monate auf sein Comeback zu warten. Vier Tage vor Weihnachten wurde der 26-jährige Defensivspieler endlich an der lädierten Schulter operiert. Passiert war alles im August, an einem Dienstag (24.Juli) anderthalb Wochen vor dem Saisonbeginn gegen Straelen. Willems stürzte im Training auf die rechte Schulter und drohte mit einer Eckgelenksprengung ein halbes Jahr auszufallen. Doch zur Überraschung aller kehrte er zum dritten Saisonspiel schon wieder auf den Platz zurück und setzte sich und seinen Körper für die Turu ein. "Das war ein Gefühl wie Robocop. Die extrem bandagierte Schulter hat die ersten vier Wochen auch bei Spielen heftig geschmerzt", meint Willems, der aber auf die Zähne biss. Langsam wurde es besser, weil sich die Muskulatur auf die Schulterprobleme eingestellt hatte.

Ärzte waren beim Anblick der Schulter mehr als entsetzt

Um so schlimmer war die Erkenntnis Anfang Dezember, dass es so nicht mehr weiter ging. "Ich konnte mit dem Arm noch nicht einmal mehr einen Kasten Wasser richtig heben. Und dann war mir das Risiko einfach zu groß", erklärt der 26-Jährige, der in der Turu-Verteidigung mit Ralf Skrobisch eines der besten Innenverteidiger-Paare der Oberliga bildet. "Als die Ärzte dann in die Schulter reingeschaut haben, müssen sie wohl die Hände über dem Kopf zusammengeschlagen haben", so Willems im Rückblick auf die Operation, die nicht wie geplant am 17. sondern erst am 20. Dezember im Benrather Krankhaus stattfand. "Da wäre ja alles hinüber, sagten sie."

Zunächst wurde das Gelenk freigelegt, und die Mediziner stellten fest, dass eine einfache Stabilisierung mit Drähten nicht helfen würde. Aus der für 80 Minuten angesetzten OP wurden fünf Stunden. Mit einer aus dem linken Oberschenkel entnommenen Sehnenplatte und einer Winkelplatte aus Titan wurde die Schulter fixiert. Trotzdem musste auch noch verdrahtet werden.

Erst in drei Monaten darf Bernd Willems die Schulter wieder belasten. Er hofft allerdings, mit dem Lauftraining schon vorher einsetzen zu können und möglichst schnell mit der Physiotherapie zu starten. "Das Rumgammeln liegt mir tatsächlich nicht so besonders." Vielleicht hilft ihm auch wieder das Training auf der Fahrrad-Rolle wie Anfang August.

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