Fußball/SC West: „Meine Mannschaft besitzt genügend Potenzial“

Michael Kezmann kämpft als neuer Trainer des SC West gegen den Verbandsliga-Abstieg.

Düsseldorf. Neues Jahr, neuer Trainer - neues Glück? Unter der Leitung des neuen Mannes an der Seitenlinie, Michael Kezmann, startet der Fußball-Verbandsligist SC West am Donnerstag Abend in die Vorbereitungen zum Unternehmen "Klassenerhalt". Kezmann hatte seine Fußballstiefel kurz vor dem Jahreswechsel aufgrund anhaltender Verletzungsprobleme endgültig an den Nagel gehängt und kurzfristig die Nachfolge des zuletzt erfolglosen Trainers Olaf Ketzer angenommen. Die Pikanterie: Kezmann war bis zuletzt Teil der Mannschaft, der man ein gestörtes Verhältnis zu Olaf Ketzer vorwarf. Doch Vorwürfe, er habe selbst an der Entlassung seines früheren sportlichen Vorgesetzten mitgearbeitet, lässt sich der ehemalige Abwehrspieler nicht gefallen. "Der Verein hat mich gefragt, ob ich mir dieses Amt zutrauen würde, und ich musste nicht lange überlegen. Einen besseren Einstieg in das Trainergeschäft kann man nicht bekommen", erklärt Kezmann. Den Entschluss, irgendwann einmal eine Mannschaft zu führen, fasste Kezmann bereits vor vielen Jahren. In der vergangenen Spielzeit fungierte er als Assistent von James Scott beim A-Kreisligisten FC Tannenhof. Erste Erfahrungen als hauptverantwortlicher Trainer sammelte Kezmann in dieser Saison bei den B-Junioren des SC West. Doch seine neue Aufgabe ist ungleich schwerer. Der auf dem Platz für ehrliche Arbeit bekannte Kezmann muss nun eine Gruppe früherer Mitspieler in kürzester Zeit auf den Abstiegskampf in der fünfthöchsten Spielklasse vorbereiten.

Disziplin und Ordnung steht für Kezmann künftig im Vordergrund

Angst, die künftigen Schützlinge könnten es ihrem ehemaligen Kameraden gegenüber am nötigen Respekt vermissen lassen, hat der "neue Chef" nicht. "Ich war als Spieler stets loyal, bin immer vorne weg gegangen und habe in jedem Training und Spiel Gas gegeben. Die Kollegen haben schon früher viel von mir angenommen", gibt sich Kezmann betont selbstbewusst. In den kommenden Wochen versucht der Übungsleiter nun, seinem Team die Tugenden einzuimpfen, die ihn persönlich zu seiner Aktivenzeit stark werden ließen. "Wir brauchen wieder mehr Disziplin auf dem Platz, müssen die einzelnen Positionen und die gesamte Ordnung besser einhalten und größeren Wert darauf legen, dass hinten wieder die Null steht", so der Trainer des SC West. Dabei vertraut Kezmann exakt dem Kader, der in der Hinrunde so oft enttäuscht hat. Externe Alternativen gebe der Markt momentan ohnehin nicht her. "Die Mannschaft besitzt genügend Potenzial, das Saisonziel zu erreichen", glaubt Kezmann. Große Hoffnungen setzte der Coach in Torjäger Rene Kägebein, der unter Olaf Ketzer zum Bankdrücker degradiert wurde. "Rene wird in der Rückrunde eine ganz wichtige Rolle für uns spielen. Ich kenne seine Stärken und werde alles dafür tun, dass er wieder in Form kommt. Die Mannschaft braucht Rene", bricht Kezmann eine Lanze für den Regionalliga-erfahrenen Angreifer, der zuletzt kaum noch getroffen hat.

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