Doch das Traurige an dieser Situation ist: Sie steht symbolisch für den völlig missratenen Saisonstart des Fußball-Niederrheinligisten SC West. "Einfach unerklärlich" findet der sportliche Leiter Sven Kühnen die Tatsache, dass sein Team nach drei Partien erst einen Zähler zu Buche stehen hat. Und ebenso rätselhaft erscheint dem Funktionär die eklatante Formschwäche einiger Leistungsträger.

Nicht nur in der Abwehr standen Marcus Bryks, Sven Steinfort oder der junge Max Bauermeister neben der Spur. Auch im Mittelfeld blieben mit dem früheren Junioren-Nationalspieler Salvatore Franciamore und dem regionalligaerfahrenen Lukas Marzok zwei fußballerische Feingeister wirkungslos. Noch viel schlimmer: Es sah so aus, als ob sich die Oberkassler beinahe wehrlos in ihr Schicksal ergaben.

Von Kampfgeist war nichts zu spüren. "Ein Michael Stephan fehlt uns halt an allen Ecken und Enden", sagt Kühnen, der den zweikampfstarken Mittelfeldabräumer vermisst, der sich das Geschehen derzeit mit einer gebrochenen Nase von draußen anschauen muss.

Dennoch ist der sportliche Leiter davon überzeugt, die Wende auch ohne Stephan bereits am Freitag (19.30 Uhr) im vorgezogenen Heimspiel gegen den SC Kapellen herbeiführen zu können. "Es mangelt bei uns ja nicht an der Qualität, an der Technik oder Taktik, sondern an fundamentalen Dingen wie dem absoluten Siegeswillen. Er war in der letzten Saison noch vorhanden. Und da wir 90 Prozent der Mannschaft zusammen gehalten haben, kann er auch nicht verschütt gegangen sein", erklärt Kühnen.