Fußball: Offensivgeist von Munoz hilft SC West

Mit der Taktikänderung wollen die Oberkasseler in Bocholt weiter aufholen.

Düsseldorf. Toni Munoz spielte beim Fußball-Niederrheinligisten SC West in den vergangenen Wochen meist nur eine Nebenrolle. Dabei ist der quirlige Mittelfeldakteur unbestritten einer der spielstärksten Fußballer im Kader von Harald Becker. Doch das war dem Trainer des Tabellenschlusslichts egal.

Um die wacklige Defensive weiter zu stärken, opferte Becker einen der besten, aber eben offensiv denkenden Spieler. Am vergangenen Sonntag schließlich revidierte Harald Becker diese umstrittene Entscheidung. Mit der Systemumstellung auf ein offensiveres 4-1-4-1 rutschte auch Toni Munoz wieder in die Startelf, und das sollte sich gleich auszahlen.

Beim überzeugenden 4:1-Heimsieg gegen Wülfrath, dem ersten „Dreier“ nach zuvor 17 sieglosen Spielen, setzte der 21-Jährige neben dem dreifachen Torschützen Gino Mastrolonardo die entscheidenden Impulse. „Ich hoffe, dem Trainer gezeigt zu haben, dass er nicht auf mich verzichten kann“, sagt Munoz, der nach eigenem Bekunden „mit Wut im Bauch“ auflief.

Sicher waren es nicht Munoz und Mastrolonardo im Alleingang, die für das Ende der Durststrecke verantwortlich zeichneten. Vielmehr erwies es sich als goldrichtig, dem gesamten Kollektiv eine etwas angriffslustigere Ausrichtung zu verleihen. Das mag angesichts der Flut der bisher geschluckten Gegentore zwar absurd klingen, doch so waren die Oberkasseler gegen Wülfrath in der Lage, das Geschehen besser vom eigenen Tor fernzuhalten.

„Wir haben früher angegriffen und somit unsere Abwehr auch ein wenig entlasten können“, erklärt Munoz, der weiterhin fest davon überzeugt ist, „dass wir nicht die schlechteste Mannschaft in dieser Liga sind“.

Das müssen er und seine Teamkollegen auch am Sonntag wieder unbedingt unter Beweis stellen. Denn beim 1. FC Bocholt trifft der SC West auf einen derzeit um neun Punkte enteilten Konkurrenten, der in den verbleibenden 15 Partien möglichst noch überholt werden muss, soll tatsächlich noch der Klassenerhalt gelingen.

Toni Munoz spricht sich und seiner Mannschaft für die kommenden Wochen Mut zu. „Es gibt noch genügend Punkte zu verteilen. Wenn wir so auftreten wie gegen Wülfrath, können wir in der Liga bleiben.“

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