Fußball: 0:0 – Turus Bollwerk hält stand

Niederrheinliga: Ahmet Gökbayrak und Farid Loukil überragen beim 0:0 gegen Ratingen 04/19.

Düsseldorf. Die Augen von Ahmet Gökbayrak leuchteten kurz noch einmal auf. "Ja, in dieser Szene ist mir noch mal richtig heiß geworden." Der Verteidiger von Turu Düsseldorf sprach damit eine Situation an, die sich kurz vor Ende von 90 hart umkämpften Minuten ereignet hatte.

Das 0:0 gegen den Tabellen-Vierten von Ratingen 04/19 hing am seidenen Faden, als der 23-Jährige angeschossen wurde und der Ball hart Richtung Tor flog. Zum Glück für die Turu, die sich den Punkt redlich verdient hatte, stand Torhüter Jonas Agen genau richtig und ließ sich nicht überraschen.

Vom Spitzenklub aus der Nachbarschaft hatten sich die knapp 400 Zuschauer an der Feuerbachstraße mehr versprochen. Doch die Turu ließ nicht viel zu. Sie hatte in eben Gökbayrak und Farid Loukil ihre beiden Besten im Abwehrzentrum.

Und die ließen gegen den sonst so hoch gelobten Sturm der Ratinger nichts anbrennen. Als es dann doch zweimal gefährlich wurde, war jeweils Gökbayrak, der nun viel beweglicher als zum Saisonbeginn wirkt, eher am Ball als seine jeweiligen Gegenspieler.

"Die blöde 0:3-Niederlage der Vorwoche haben wir aus unseren Köpfen verbannt", erklärte Gökbayrak, dessen Mitspielern nur in den ersten 20 Minuten eine gewisse Unsicherheit nach der Pleite auf dem Ascheplatz in Essen-Schonnebeck anzumerken war.

"Wir sind immer sicherer geworden und haben uns das Remis erkämpft und auch verdient", sagte Engin Kizilaslan, der im Turu-Mittelfeld vor allem nach dem Wechsel immer wieder durch seine Lauffreude bestach und einige Konter einleitete.

Nach vorne fehlte der Turu aber der Mut, um den Gegner mehr in Bedrängnis zu bringen. Anderson Faluyi war zu sehr auf sich allein gestellt und half selbst als Sturmspitze noch hinten aus.

Dabei hatten die Gastgeber bereits zu Pause wechseln müssen. Der lange unsicher wirkende Schiedsrichter hatte Toni Munoz kurz vor dem Wechsel erklärt, er dürfe sich nach seiner Gelben Karte, die der Unparteiische irrtümlich Munoz und nicht Eric Seiter gezeigt hatte, nichts mehr leisten. Trainer Michael Habermann wechselte, brachte Lubos Chovanec. Der machte viel zu wenig aus seinen Möglichkeiten.

Aber es reichte dank der Kampfkraft zu einem Punktgewinn, der den Aufwärtstrend der letzten Wochen bestätigt. "Dann muss man auch mal so einen Ausrutscher wie vergangene Woche akzeptieren", sagte Habermann, dem mit Ivo Matic ein weiterer Spieler ausgefallen war.

Immerhin durfte sich Turus Trainer über den Einsatz von Alex Cruz freuen. Der kurzfristig verpflichtete Brasilianer kämpfte und enttäuschte auch nicht - muss aber deutlich zulegen.

Turu 1880: Agen - Vatansever, Loukil, Gökbayrak, Alasan - Munoz (46. Chovanec), Seiter, Tokmak, Kizilaslan, Cruz - Faluyi

Zuschauer: 400

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