Interview mit dem Trainer des SC West „Einen Jovanovic will ich nicht im Team haben“

Düsseldorf · Neuer Trainer sucht seinen Weg.

 Jovanovic köpft zum 2:1 Fortuna Düsseldorf - Hertha BSC am 15.5.12 Relegation Endergebnis 2:2

Jovanovic köpft zum 2:1 Fortuna Düsseldorf - Hertha BSC am 15.5.12 Relegation Endergebnis 2:2

Foto: CHRISTOF WOLFF

Der SC West kämpft um den Klassenerhalt in der Fußball-Oberliga. Am Sonntag erwarten die Oberkasseler den Tabellennachbarn SC Velbert. Wir sprachen mit Trainer Ranisav Jovanovic.

Wird die Rückrunde besser laufen, als die Hinserie?

Ranisav Jovanovic: Ich hoffe. Leider haben wir Verletzungspech. Aber Maciej Zieba ist zurück und in Shunya Hashimoto haben wir uns in der Offensive im Winter verstärkt. Außerdem haben wir an der Fitness gearbeitet, wir sind besser in Form als in der Hinrunde. Wir haben jetzt noch 15 Spiele, in denen es um alles geht. Ich habe ein gutes Gefühl.

Sind Sie als ehemaliger Stürmer eher der offensive oder der defensive Trainer?

Jovanovic: Wie sagt man so schön, der Angriff gewinnt Spiele, die Verteidigung Meisterschaften. In unserer Situation geht es um den Klassenerhalt, also auch darum, hinten dicht zu machen. Aber ich spiele zum Beispiel immer mit zwei Stürmern.

Warum wollten Sie Trainer werden?

Jovanovic: Ich habe schon in den letzten Jahren als Spieler gemerkt, dass ich viele Entscheidungen meiner Trainer hinterfragt habe und mich dabei oft gefragt habe, was würde ich jetzt machen. Auch in der Zusammenarbeit mit jungen Spielern konnte ich oft ein paar gute Tipps geben. So habe ich Stück für Stück gemerkt, dass ich Bock habe, als Trainer zu arbeiten.

Wie haben Sie sich auf ihr erstes Vorstellungsgespräch vorbereitet?

Jovanovic: Gar nicht. Ich hatte nicht das Gefühl, dass ich mich vorbereiten musste, es war ja kein Test. Ich habe mir Gedanken gemacht, was ich anspreche. Ich habe offen erklärt, was ich mir vorstelle, was ich kann und was ich nicht kann. Das Geschäft kenne ich natürlich, es war ja 15 Jahre Teil meines Lebens. Aber ich muss auch noch lernen, was es heißt Trainer zu sein: Wie einzelne Spieler ticken, wie die Abläufe in einem Team sind oder das Zeitmanagement auf dem Platz.

Von welchem Trainer haben Sie sich was abgeschaut?

Jovanovic: Das kann ich gar nicht klar sagen. Von allen ist irgendetwas dabei. Die Ansprache zum Beispiel von Jürgen Klopp und Norbert Meier. Bei der Zusammenstellung der Trainingseinheiten habe ich mir von allen meinen Trainern etwas abgeschaut und die besten Übungen mitgenommen.

Hätten Sie auch gerne einen Ranisav Jovanovic im Team?

Jovanovic: Nein, auf gar keinen Fall! Ich war immer ein ekliger Spieler. Und als Trainer merke ich jetzt erst, wie es ist, wenn man zum Beispiel Fouls im Training nicht ahndet und die Stürmer auf 180 sind. Da bin ich früher auch oft laut geworden, ich war da wirklich eklig. Respekt an meine ehemaligen Trainer, dass die das mit mir ausgehalten haben.

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