Fortuna: Geknickt, aber nicht verzweifelt
Das Team von Friedhelm Funkel geht mit der Niederlage in Ingolstadt richtig um. Entscheidend ist, welche Reaktion die Spieler im nächsten Spiel gegen Dresden zeigen.
Der Umgang mit der zweiten Saisonniederlage in den Katakomben des Ingolstädter Sportparks war bemerkenswert. Fortunas Spieler und ihr Cheftrainer waren geknickt. Aber sie ließen den Kopf nicht hängen. Es wäre wohl auch das falsche Signal an sich selbst gewesen, obgleich die zweite Hälfte insgesamt nicht so viel Positives beinhaltete, wie Marcel Sobottka, André Hoffmann oder auch Friedhelm Funkel wenige Minuten nach dem 0:1 beim FC Ingolstadt gesehen haben wollten. Dennoch war es richtig, dass die Düsseldorfer Protagonisten sich auf die unter dem Strich bessere Spielhälfte konzentrierten. Als richtiger Ansatz für die nächste schwere Aufgabe und den anspruchsvollen Jahresendspurt in der 2. Fußball-Bundesliga bis Weihnachten.
„Gegen Dresden dürfen wir nicht so spielen wie in der ersten Hälfte“, sagte Funkel. Diese Aussage ließe sich freilich gleichfalls auf die Duelle in Kiel, gegen Nürnberg und in Braunschweig übertragen. Fortunas Restprogramm bis zur Winterpause hat es durchaus in sich. Dennoch trübte die zweite Saisonniederlage nicht den nach wie vor positiven Blick auf die Zwischenbilanz des Fast-Absteigers aus dem Frühjahr. Neun Siege, drei Unentschieden, zwei Niederlagen - mit 30 Punkten mischt die Fortuna genau dort mit, wo sie selbst hinwollte. Der (vorläufige) Verlust der Tabellenführung und die Tatsache, nun erstmals in dieser Saison drei Ligaspiele ohne dreifachen Punktgewinn geblieben zu sein, sorgen nicht für hektischen Aktionismus oder wütende Faustschläge gegen die Kabinentür.
Vielmehr erinnerte der Trainer wieder daran, dass die Erwartungen rund um die Rot-Weißen nicht überborden dürfen. Dieses Mal formulierte er es nur anders: „Wer erwartet hatte, dass wir bis zum 34. Spieltag ganz oben stehen, der ist ganz weit weg von der Realität“, gab Funkel zu Protokoll. „Ingolstadt hat eine gute Mannschaft. Sie haben viel Erfahrung und wissen, wie sie einen Gegner bespielen.“ Am Sonntag hieß dieser Gegner Fortuna Düsseldorf. Und der nun durch Aufsteiger Holstein Kiel abgelöste Ex-Tabellenführer musste erkennen, dass es gegen einen gut organisierten Kontrahenten kaum möglich ist zu punkten, wenn bestimmte Mechanismen im eigenen Spiel nicht zu 100 Prozent funktionieren. „Das lag schon eher an unserer Mannschaft und nicht so sehr am Gegner“, sagte Fortunas Cheftrainer.