Eiskunstlauf: Ihr großes Ziel ist Vancouver

Nach Platz zwei im Paarlauf bei den Deutschen Meisterschaften will sich Mari-Doris Vartmann international beweisen.

<strong>Düsseldorf. Eiskunstlauf ist ein hartes Geschäft. Nach dem Gewinn der Vize-Meisterschaft im Paarlauf bei der DM in Dresden am vergangenen Sonntag blieb Mari-Doris Vartmann kaum Zeit zum Durchatmen. Direkt nach den Titelkämpfen reiste die 19-jährige Vorzeigeathletin der DEG weiter mit ihrem Trainer Knut Schubert nach Berlin. Dort holt sie sich gemeinsam mit ihrem Laufpartner Florian Just den letzten Schliff für die Europameisterschaften in Zagreb (21. bis 27. Januar). "Ich denke, wir können mit unserer Leistung bei der DM sehr zufrieden sein, auch wenn noch vermeidbare Patzer passiert sind", lautet Maris Selbsteinschätzung. In den letzten Tagen vor der EM arbeitet das Duo noch an den Schrittpassagen und der Stabilität der Sprünge. Die harsche Kritik, die Ingo Steuer, der Trainer des derzeit überragenden deutschen Paares Aljona Savchenko und Robin Szolkowy, nach der DM an der mangelnden Professionalität der nationalen Konkurrenz in den Medien äußerte, lässt Mari nicht kalt: "Es motiviert uns sehr, in Zagreb auf dem Eis die passende Antwort darauf zu geben."

Für die Trainerin war Mari schon als kleines Mädchen "wie ein Kamikaze"

Die gebürtige Neusserin, die heute in Krefeld lebt, entdeckte vor 14 Jahren ihre Leidenschaft für das Eis, als ihre Nachbarn sie mit zum Publikumslaufen in die Eishalle nahmen. Im Alter von acht Jahren wechselte sie aufgrund der professionelleren Bedingungen an die Brehmstraße nach Düsseldorf zur DEG-Trainerin Sigrid Wallutt. "Was Mari von Anfang an auszeichnete, ist ihr Mut. Schon als kleines Mädchen war sie wie ein Kamikaze", erinnert sich die Trainerin heute. Sprünge erst an der Longe zu üben, das sei für Mari zu langweilig gewesen.

Dieser Mut und ihre zierliche Körpergröße von 1,53Meter waren ideale Voraussetzungen für Maris Entscheidung, nach dem Gewinn der Deutschen Juniorenmeisterschaft im Einzel 2002 zum Paarlauf mit Florian Just zu wechseln. Seitdem trainiert die Sportsoldatin sechsmal pro Woche im Olympiastützpunkt in Dortmund.

Nach Düsseldorf schafft sie es nur einmal im Monat, um ihre Schlittschuhe schleifen zu lassen. Doch die emotionale Bindung ist für Mari geblieben: "Es kam mir nie in den Sinn, den Verein zu wechseln. Ich habe nur gute Erfahrungen mit der DEG gemacht und vor allem meiner Trainerin sehr viel zu verdanken."

Wenn Mari nicht gerade trainiert oder im Auto die 80Kilometer lange Strecke zwischen Krefeld und Dortmund hinter sich bringt, legt sie am liebsten an ihren Kostümen selbst Hand an. Auch bei ihrem Hobby beweist sie Ehrgeiz: "Mode ist meine große Leidenschaft neben dem Sport. Nach meiner aktiven Karriere möchte ich erst mein Abitur nachholen, um danach Modedesign zu studieren."

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