Eine Handball-Frau für alle Fälle

Christine Nachbar ist Rechtsanwältin. In ihrer Freizeit spielt die 30-Jährige für die HSG Düsseldorf in der Oberliga.

Düsseldorf. Christine Nachbar ist die Frau für alle Handball-Fälle. Am Tage steht sie ihren Mandanten im Büro oder im Gericht zur Seite, abends trainiert die 30-Jährige mit den Oberliga-Handballerinnen der HSG Düsseldorf. Das Jahr 2011 soll für die gebürtige Gießenerin in doppelter Hinsicht mit einem Karrieresprung verbunden sein. Den ersten meisterte „Chris“, wie sie von Freunden und ihren Mitspielerinnen gerufen wird, im April. Als freie Rechtsanwältin bezog sie ihr eigenes Büro und schloss sich der Kanzlei „Dr. Brunner & Hardenberg“ mit Sitz in Mülheim und Düsseldorf an.

Derzeit ist die 30-jährige vor allem auf Urheber- und allgemeines Zivilrecht spezialisiert. Ihr Rechtswissenschaftsstudium absolvierte sie noch in Gießen. 2006 kam sie in die Landeshauptstadt. Ihr erstes Staatsexamen bestand sie erfolgreich, pendelte dafür zwischen Düsseldorf und ihrer Heimat hin und her, ehe sie zum Referendariat antrat. Dieses beendete sie 2010 und meisterte ihr zweites Staatsexamen.

„Ich würde gerne noch Fachanwältin für Strafrecht werden“, sagt Christine Nachbar. „Dazu muss ich jedoch erst einmal eine gewisse Anzahl von Fällen nachweisen, zudem muss auch eine Prüfung absolviert werden.“ Den zweiten Karrieresprung wird Nachbar bei den Handballerinnen der HSG Düsseldorf erleben. „Ich war bei der HSG Eller nicht mehr zufrieden und wollte wechseln“, sagt sie. Eigentlich sollte sie unter Gert Stöcker in der Verbandsliga-Mannschaft der Oberratherinnen spielen. „Gekommen ist dann doch alles anders. Gert Stöcker war auf einmal nicht mehr Training, und durch den Zusammenschluss der ersten und zweiten Mannschaft stand ich auf einmal im Oberliga-Kader.“

Handballerisch begann Nachbar beim TSF Heuchelheim. Im letzten A-Jugend-Jahr wechselte sie nach Mainzlar und trainierte dort auch mit der Bundesliga-Mannschaft. „Da ich aber unbedingt ein Jura-Studium beginnen wollte, musste ich Prioritäten setzen“, sagt die 30-Jährige, die in der kommenden Spielzeit zum ersten Mal in der vierthöchsten Klasse mit den Oberratherinnen antreten wird. „Mit Holger Kasprowicz haben wir einen Trainer, der immer ein offenes Ohr für uns hat. Er besitzt eine positive Einstellung und Ausstrahlung“, sagt Nachbar. „Wir wollen die Klasse halten. Dabei möglichst ich viele Spielanteile bekommen.“

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