Leichtathletik Djamila Böhm erlebt ein Déjà-vu in Genf

Düsseldorf · Die ART-Athletin läuft um 0,06 Sekunden an der Universade-Norm vorbei.

 Djamila Böhm zeigt in Genf eine Klasse-Leistung.

Djamila Böhm zeigt in Genf eine Klasse-Leistung.

Foto: Franke

Um die Winzigkeit von 0,06 Sekunden sauste die 400-Meter-Hürdenläuferin Djamila Böhm (ART/25) in neuer deutscher Jahres-Bestzeit von 56,61 Sekunden an der Norm für die Universade (5. bis 13. Juli in Neapel) vorbei. „Jetzt muss sie hoffen, dass der Allgemeine Deutsche Hochschul-Sportverband am Montag bei der Nominierung ein Auge zudrückt“, sagt ihr Trainer Sven Timmermann nach dem sehr guten Rennen von Böhm, mit dem der Trainer nicht ganz zufrieden war. „Das war bis zur achten Hürde noch nicht optimal“, sagte er.

Böhm hatte auf Grund ihrer Position in der Meldeliste die ungünstige Bahn acht bekommen und stürmte 250 Meter weit auf der Außenbahn vor dem hochklassigen Feld mit Europameisterin Lea Sprunger (Schweiz) vornweg. Nach der achten Hürde gelang es Sprunger auf Bahn vier, an Djamila vorbei zu sprinten und lag auch noch an der vorletzten Hürde vorne, ehe die 19-jährige Niederländerin Femke Bol den zweiten Wind bekam und in 55,94 Sekunden das Rennen vor der Britin Meghan Beesley und der der Schweizer Europameisterin gewann. Böhm erreichte als Vierte das Ziel (56,61) und war damit deutlich schneller als die im zweiten Lauf auf günstigeren Bahnen laufenden deutschen Meisterinnen des Jahren (2016, Jackie Baumann/Tübingen in 57,11 Sekunden) und Vorjahrsmeisterin Christine Salterberg (Köln/57,40 Sekunden).

Trotz ihrer erneuten Steigerung war Djamila Böhm nicht gerade begeistert. Sie erinnert sich nur zu genau an das Vorjahr, als sie die deutsche EM-Norm für Berlin um 0,04 Sekunden verpasst hatte und bei der Nominierung des deutschen EM-Teams überhaupt kein Thema war. Ihre zweite Erinnerung an das Vorjahr kam bei ihr nach ihrem Auftritt in Genf. Da zog ein schweres Unwetter über den See herein, das zum Abbruch des Meetings mt vielen europäischen Spitzenathleten führte. Heftiger Hagel verletzte sogar Zuschauer. Im Vorjahr hatte es schon eine Unwetter am Abend vor dem Genfer Meeting gegeben, damals konnte Böhm statt nach Genf nur bis Zürich fliegen, wo dann ihr Koffer abhanden gekommen war und sie in geliehenen Spikes und Klamotten laufen musste.

Hoven hat in Wetzlar großes Pech mit den Windverhältnissen

Bei den Deutschen U 23-Meisterschaften in Wetzlar hatte keine andere Weitspringerin solches Wind-Pech wie die 18-jährige Annkathrin Hoven (ART). Bei ihren drei Sprüngen im Vorkampf reichte die Gegenwind-Skala von minus 1,9 bis 2,9 m/Sekunde – kein Wunder, dass sie unter diesen Bedingungen keinen guten Sprung hinbekam und mit 5,62 Meter (- 1,7 m/Sek.) als 13. weit unter ihren Möglichkeiten (6,02 m in diesem Jahr) blieb. Das U 20-Trio des SFD 75 mit Clara Nowakowski, Emma Kasimirowicz und Denise Moser steigerte sich um zehn Plätze und acht Sekunden über 3 x 800 Meter auf Rang zehn in 7:08,75 Minuten.

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