Düsseldorfer EG muss „All-in“ für die Play-off-Teilnahme spielen

Für die Rot-Gelben heißt es in dieser Woche alles oder nichts. Heute tritt der Tabellenelfte in Nürnberg an. Eine Niederlage könnte wohl bereits das „Aus“ bedeuten.

Düsseldorfer EG muss „All-in“ für die Play-off-Teilnahme spielen
Foto: dpa

Wenn ein Pokerspieler nur noch eine begrenzte Anzahl von Spielchips vor sich stehen hat, geht er im Regelfall an einem bestimmten Zeitpunkt „all-in“. Das bedeutet, er setzt alles ein, was ihm noch zur Verfügung steht. Risiko. Die Düsseldorfer EG geht in dieser Woche auch „all-in“. Alles oder nichts. Play-off-Teilnahme oder Saisonende. Heute (19.30 Uhr/WZ-Liveticker) gastiert der Tabellenelfte bei den Nürnberg Ice Tigers. Drei Punkte Rückstand und gegenüber dem Zehnten aus Schwenningen das schlechtere Torverhältnis — die aktuelle Reihenfolge in der Deutschen Eishockey Liga verrät, dass die Chancen nicht die besten sind. Doch an der Brehmstraße bleiben sie optimistisch. „In dieser Liga ist in diesem Jahr alles möglich“, sagt Co-Trainer Daniel Kreutzer.

Seit der Saison 2010/11 bestreiten 14 Teams die Hauptrunde in der DEL. Die Mannschaften, die nach diesen 52 Spielen auf den Rängen sieben bis zehn liegen, qualifizieren sich für die Pre-Play-offs. Abgesehen vom vergangenen Jahr, als die Fischtown Pinguins aus Bremerhaven mit gerade einmal 64 Punkten Platz zehn belegten, mussten in jeder Spielzeit mindestens 72 Zähler gesammelt werden, um den begehrten letzten Play-off-Platz zu erreichen. Die DEG steht derzeit bei 65, Schwenningen hat 68 und Mannheim 70. Mehr als 70 Punkte müssen es also auch in diesem Jahr wieder sein.

„Sechs könnten unter Umständen reichen“, sagt Daniel Kreutzer. Auf weitere Rechenspiele möchte sich das Trainerteam aber nicht einlassen. Der Fokus liegt voll auf den drei schweren Aufgaben. „Die Stimmung im Team ist gut. Wir haben uns in den vergangenen beiden Wochen wieder intensiv vorbereitet“, sagt Cheftrainer Tobias Abstreiter. „Die Jungs wollen mehr. Das spürt man. Dafür arbeiten sie fokussiert. Wir wollen drei Mal unser bestes Eishockey spielen.“

Dass die Nationalspieler Leo Pföderl, Yashin Ehliz und Patrick Reimer des heutigen Gegners nach dem Gewinn der Silbermedaille bei den Olympischen Spielen in Pyeongchang noch im Medaillenrausch und damit psychisch oder physisch nicht auf der Höhe sind, glaubt Abstreiter nicht. „Die können mit Hirn spielen. Wir müssen uns auf uns konzentrieren, die nötige Aggressivität reinbringen.“ Dennoch wolle die DEG nicht „zu risikoreich auftreten“, wie Kreutzer erklärt. „Das spielt einer abwartenden Mannschaft wie Nürnberg sonst in die Karten.“

Für den Fall, dass die Düsseldorfer heute Abend am Ende die schlechteren Karten in der Hand haben, wird es darauf ankommen, ob Schwenningen zeitgleich gegen Mannheim weitere Chips dazu gewinnt. Denn läuft es für die DEG ganz unglücklich, sind die Play-offs nach dem 50. der 52 Spieltage schon (fast) nicht mehr zu erreichen. Doch daran denkt im Club niemand. Die DEG geht „all-in“ - um irgendwie auch noch in der kommenden Woche am Spieltisch bleiben zu können.

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