Jahres-Ausblick für den Düsseldorfer Sport : Hennings fährt zur EM, Rochusclub holt den Titel, Draisaitl verstärkt die DEG
Düsseldorf 2019 ist gegangen, 2020 ist gekommen. Die WZ wagt daher wieder einmal einen nicht ganz ernst gemeinten Ausblick auf das Düsseldorfer Sportjahr.
Januar
Kurz vor der Abreise aus dem Trainingslager wird Fortuna-Trainer Friedhelm Funkel in Marbella zum Ehrenbürger der spanischen Stadt ernannt. Über die Hintergründe wird sowohl in Andalusien als auch beim Fußball-Bundesligisten geschwiegen. Doch anscheinend haben die Tage an der Costa del Sol eine besondere Wirkung. Denn mit zwei 1:0-Siegen gegen Bremen und in Leverkusen verbessert sich die Fortuna in der Tabelle auf Platz 13. Siegtorschütze in beiden Spielen: Rouwen Hennings, der nun bei 13 Saisontreffern steht. Aus der Gästekurve in der BayArena schallt es daraufhin „Jogi, ruf den Rouwen an“. Doch der Bundestrainer ist nicht da. Er schaut Werder Bremen gegen Hoffenheim im Weserstadion.
Februar
Beim alljährlichen internationalen Meeting in der ausverkauften Leichtathletik-Halle im Arena-Sportpark rennen sich die beiden favorisierten Brüder Jakob und Filip Ingebrigtsen aus Norwegen auf der Zielgeraden des 1500-Meter-Laufs gegenseitig über den Haufen. Nutznießer ist Maximilian Thorwirth vom SFD 75, der kurzfristig mit einer Wildcard ins Teilnehmerfeld gerückt war und das Rennen gewinnt. Am Rande der Veranstaltung kommen Gerüchte auf, die Sportstadt Düsseldorf wolle sich um die Ausrichtung der Leichtathletik-Weltmeisterschaft im Jahr 2027 bewerben.
März
Siege in Bremerhaven, gegen Krefeld und in Nürnberg verhelfen der Düsseldorfer EG zum Ende der Hauptrunde in der Deutschen Eishockey Liga zur direkten Play-off-Teilnahme. Als Tabellensechster geht es im Viertelfinale gegen den seit Mitte Januar in der Abwärtsspirale befindlichen Titelkandidaten EHC München. Um auf den Ausfall von fünf Leistungsträgern zu reagieren, leiht Manager Niki Mondt den bei NHL-Klub Edmonton Oilers auf dem Abstellgleis gelandeten Leon Draisaitl für sechs Spiele aus. Finanziell möglich macht das neue Gesellschafter-Konsortium um Uli Hiemer. Die DEG gewinnt die Best-of-seven-Serie nach dem Ende von Draisaitls Gastspiel in Spiel sieben mit 6:5 in der zweiten Verlängerung.
April
Im Halbfinale der Play-offs verliert die DEG ihre Serie gegen die Straubing Tigers mit 0:4, zieht aber eine positive Bilanz: „Ich kann der Mannschaft keinen Vorwurf machen. Wir haben 17 Tore in diesen vier Spielen erzielt, doch der von Straubing ausgeliehene Connor McDavid war für uns leider nie zu kontrollieren“, sagt Trainer Harold Kreis. Derweil wahrt die Fortuna ihre Chance auf den Klassenerhalt — dank eines 2:1-Auswärtssieges beim FC Bayern. Den Siegtreffer in der 83. Minute erzielt natürlich Rouwen Hennings, der sein Torkonto auf 21 erhöht. Fortunas Stürmer jubelt mit einem T-Shirt auf dem „Jogi, ruf mich an“ steht. Doch der Bundestrainer ist nicht da. Er schaut zu dieser Zeit das Spiel des 1. FC Köln gegen Leipzig.
Mai
Großer Jubel bei Borussia Düsseldorf. In Abwesenheit von Timo Boll, der sich bereits voll und ganz auf die Olympischen Sommerspiele in Tokio fokussiert, gewinnt der Tischtennis-Rekordmeister nach dem nationalen Pokal überraschend die Champions League. Überragender Spieler in den Finalspielen gegen Fakel Orenburg aus Russland (2:3 und 3:0) ist Kristian Karlsson, der alle seine vier Einzel gegen Marcos Freitas und Dimitrij Ovtcharov ohne Satzverlust gewinnt. Einen Titel gibt es im Mai auch für die Hockey-Damen des DHC, die beim Final Four in Mannheim dank zweier Treffer von Greta Gerke das Endspiel gegen den Gastgeber mit 2:1 für sich entscheiden. Ebenso groß wie bei der Borussia und dem DHC ist die Freude bei Fortuna. Mit einem 1:0 bei Union Berlin beendet das Funkel-Team die Saison als Tabellen-14. Siegtorschütze ist — wie könnte es anders sein — Rouwen Hennings, der mit 25 Treffern bester deutscher Stürmer der Saison ist. Doch Bundestrainer Löw ist nicht da. Er schaut zu dieser Zeit das Spiel Frankfurt gegen Paderborn.