Handball Doppelspieltag: Erst das Derby, dann der Aufstiegskandidat

Handball-Zweitligist Vikings hat am Wochenende zwei Aufgaben.

Handball: Doppelspieltag: Erst das Derby, dann der Aufstiegskandidat
Foto: Horstmüller

So ein Derby ist für den gemeinen Sportfan das höchste der Gefühle. Wenn Nachbarn aufeinandertreffen, beginnt das Spiel ja gern mal ein paar Tage vorher, dann werden Giftpfeile hin und hergeworfen, dann bemühen Fans und Aktive die Historie und erinnern an legendäre Duelle. Es gibt allerdings Derbys, die funktionieren ohne all das. Weil keiner gewillt ist, schlecht über die Gegenseite zu reden. Und weil es gar keine gemeinsame Historie geben kann.

Handball: Doppelspieltag: Erst das Derby, dann der Aufstiegskandidat
Foto: Horstmüller

Das heutige Duell in der 2. Handball-Bundesliga ist so ein Fall. Um 19.30 Uhr empfängt TuSEM Essen in der Halle Am Hallo den Neuss-Düsseldorfer Kooperationsverein Rhein Vikings. Und obwohl der erst wenige Monate alt ist und die Teams noch nie aufeinandergetroffen sind, ist es für beide etwas Besonderes.

Ein „waschechtes Derby“ sei das, bei dem „Kampf, Wille und bedingungslose Leidenschaft“ gefordert sind, heißt es von Essener Seite. Das mag eine Marketingstrategie sein, um die Halle zu füllen, aber sie funktioniert. 2000 Leute werden erwartet.

Ceven Klatt freut sich drüber: „Wenn man die Vergangenheit kennt, war HSG gegen TuSEM immer ein Derby, das die Leute bewegt hat“, sagt der Vikings-Trainer mit Blick auf frühere Duelle zwischen Düsseldorf und Essen. Dass sein neuer Arbeitgeber diese Tradition fortsetzt, davon ist er überzeugt: „Das wird ein richtiges Derby, und das wird über Kampf und Emotionen entschieden. Die Mannschaft, die mehr will, wird am Ende vorne sein.“ Spielerisch begegneten sich die Teams auf Augenhöhe. Und bislang sind die Vikings auf Rang 14 sogar etwas vorn, Essen steht mit null Punkten ganz unten in der Tabelle.

Damit das so bleibt, brauchen die Gäste „einen guten Start, wir müssen zeigen, dass wir da sind, dass wir aggressiv sind“, sagt der Kreisläufer Teo Coric — wohlwissend, dass bei den Vikings das Spiel stets so läuft wie der Start. Im Pokal gegen Magdeburg sowie am ersten Spieltag in Bietigheim „waren wir nicht wach“, sagt Coric. Prompt lagen die Vikings früh zurück, fanden nicht mehr ins Spiel und kassierten böse Klatschen. Danach waren sie wach und feierten Erfolge: Gegen Konstanz gab es den ersten und bislang einzigen Saisonsieg (24:23), gegen Erstliga-Absteiger Balingen durften sie trotz der 22:27-Niederlage erhobenen Hauptes nach Hause fahren. Immerhin zählt Balingen zu den Topteams der Liga.

Zu denen gehört auch der HSC Coburg, der am Sonntag (15 Uhr) im Castello vorbeikommt. Denn am Wochenende steht einer der wenigen Doppelspieltage der Saison an. Dass die Vikings dort Außenseiter sind, steht außer Frage. Allerdings haben sie dann bereits einen Großteil der Aufstiegskandidaten hinter sich. „Der Kalender ist wirklich schwer, aber es kann sein, dass es gut ist, dass wir am Ende der Saison auf etwas leichtere Gegner treffen“, sagt Coric. Das sei aber Zukunftsmusik. Heute geht es erst mal nach Essen, zum ersten Derby der Vereinsgeschichte.

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